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Akustik im Büro richtig gestalten

Facility Management: Nutzung: Büro » Strategie » Geschäftsprozesse » Akustik

Gestaltungs- und Betriebsstrategien für gute Hörsamkeit, Konzentration und Kommunikationsqualität

Gestaltungs- und Betriebsstrategien für gute Hörsamkeit, Konzentration und Kommunikationsqualität

Gute Akustik ist ein zentraler Faktor für Produktivität, Gesundheit, Wohlbefinden und Zusammenarbeit im Büro. Dennoch wird sie in vielen Projekten zu spät oder zu oberflächlich betrachtet. Ob Einzelbüro, Open Space oder hybride Meetingzonen – jede Büroform hat spezifische akustische Anforderungen. Schlechte Sprachverständlichkeit, Nachhall, Störgeräusche oder mangelnde Diskretion wirken sich negativ auf Konzentration, Kommunikation und Leistungsfähigkeit aus.

Ein ganzheitlicher Akustikansatz umfasst bauliche Maßnahmen, Möblierung, Zonierung, Raumorganisation und Verhaltensregeln – abgestimmt auf Nutzung, Technik und Arbeitskultur.

Akustik im Büro ist kein „Nice to have“, sondern Grundlage für Gesundheit, Leistung und Kommunikationsqualität. Durch eine klare Kombination aus baulichen, technischen, organisatorischen und kulturellen Maßnahmen lässt sich ein akustisches Umfeld schaffen, das modernen Arbeitsanforderungen gerecht wird. Facility Management spielt dabei eine zentrale Rolle als Koordinator, Qualitäthalter und Weiterentwickler – gemeinsam mit Planung, HR, IT und den Nutzergruppen.

Akustikstrategien für moderne Büroflächen

Zielsetzung akustisch wirksamer Büros

  • Förderung konzentrierten Arbeitens in Fokuszonen und Einzelplätzen

  • Sicherstellung guter Sprachverständlichkeit in Besprechungsräumen

  • Minimierung von Lärm- und Störquellen in offenen Büroformen

  • Ermöglichung von Diskretion bei Gesprächen und Telefonaten

  • Erfüllung von arbeitsstättenrechtlichen Anforderungen (z. B. ASR A3.7, DIN 18041)

Akustik-Herausforderungen in verschiedenen Büroformen

Bürotyp

Typische akustische Probleme

Open Space

Flächenhall, Störgeräusche durch Gespräche, fehlende Rückzugszonen

Einzelbüro

Nachhall durch glatte Oberflächen, monotone Raumakustik

Meetingräume

schlechte Sprachverständlichkeit, Echo bei VC

Telefonzonen

Übersprechung, fehlende Abschirmung

Projektbereiche

hohe Dynamik, wechselnde Gruppengrößen ohne Anpassung der Akustik

Normative Grundlagen und Richtwerte

  • ASR A3.7: Lärm: Anforderungen an max. Schallpegel und Maßnahmen zur Lärmminderung

  • DIN 18041: „Hörsamkeit in Räumen“: empfohlene Nachhallzeiten nach Raumtyp

  • VDI 2569: Schallschutz und Raumakustik im Büro

  • DGNB / LEED: Kriterien für raumakustischen Komfort in nachhaltigen Gebäuden

Bauliche und technische Maßnahmen

Maßnahme

Wirkung

Akustikdecken / Deckensegel

Reduktion von Nachhall und Reflexionen

Absorberwände

Schallschluckung und Zonierung

Trennwände mit Schalldämmwert

Verbesserung von Diskretion und Sprachverständlichkeit

Schallschleusen / Vorhänge

Rückzugszonen schaffen, Wege dämpfen

Bodenbeläge mit Trittschalldämmung

Lärmreduktion bei Laufbewegung

Mobiliar und Zonierung

  • Einsatz von akustisch wirksamen Möbeloberflächen (z. B. Filz, Textil)

  • Boxen / Pods für ungestörte Gespräche oder konzentriertes Arbeiten

  • Wechsel von offenen und geschlossenen Zonen mit klarer Nutzungslogik

  • Pflanzen als natürliche Schallbrecher

Betrieb und Nutzerverhalten

  • Akustikleitfäden / Etiquette-Karten für offene Büroformen

  • Festlegung von „Silent Zones“ und „Collaboration Zones“

  • Schulung von Mitarbeitenden zu Verhalten in Bezug auf Lautstärke und Telefonie

  • Feedbackkanäle zur kontinuierlichen Verbesserung der akustischen Qualität

  • Regelmäßige Funktionsprüfung der Akustikmaßnahmen (z. B. bei Umorganisation)

Integration in Planung, Betrieb und CAFM

Prozessstufe

FM-relevante Maßnahmen

Planung

Akustikgutachten, Festlegung von Schallanforderungen

Ausschreibung

Leistungstexte für akustisch wirksame Materialien

Betrieb

CAFM-Dokumentation von Absorberflächen, Austauschzyklen

Umbau / Umzug

Prüfung der neuen Akustikbedingungen, Anpassung

ESG / Zertifizierung

Erfassung akustischer Qualität im Rahmen von DGNB / WELL

Erfolgsfaktoren für wirksame Büroakustik

Erfolgsfaktor

Wirkung

Frühzeitige Planung

Vermeidung teurer Nachrüstungen

Raumtypgerecht statt Standardlösung

Maßgeschneiderte Maßnahmen je Nutzung

Kombination von Maßnahmen

Absorption, Dämmung und Zonierung im Zusammenspiel

Verhalten einbeziehen

Kultur beeinflusst Lärm – und umgekehrt

Permanente Kontrolle

Nachjustierung bei Veränderung von Nutzung oder Belegung