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Integrierte Workplace-Management-Systeme (IWMS) in Bürogebäuden

Integrierte Workplace-Management-Systeme (IWMS) in Bürogebäuden

Integrierte Workplace-Management-Systeme (IWMS) entwickeln sich zu strategischen Werkzeugen, um das Facility Management in großen deutschen Bürogebäuden zu optimieren. Durch die Zusammenführung aller FM-Prozesse und -Daten auf einer einzigen Plattform ermöglicht ein IWMS eine zentralisierte FM-Datenverwaltung, mobile Zugriffe für Mitarbeiter und eine Zusammenarbeit in Echtzeit über Abteilungsgrenzen hinweg. Neben Kosteneinsparungen erhöht die Transparenz einer zentralen IWMS-Datenbank auch die Nutzerzufriedenheit, da Serviceanfragen schneller nachverfolgt und bearbeitet werden, Flächen besser genutzt sind und Komfortprobleme (z.B. Temperatur oder Sauberkeit) proaktiv angegangen werden. Moderne FMs nutzen IWMS-Plattformen, um IoT-Sensoren, Gebäudeleittechnik (GLT/BMS) und Building Information Modeling (BIM) in einem Ökosystem zu vereinen und ihren Fokus von manueller Koordination auf strategische Analysen zu verlagern. Diese Integration von Smart-Tech ermöglicht Echtzeit-Monitoring und schnelle Entscheidungsfindung, wodurch der Facility Manager sich als digitaler Treuhänder der Gebäudeperformance positioniert. Zusammenfassend ist ein IWMS ein Katalysator für effiziente, transparente und compliant-gerechte Abläufe in Büroimmobilien und bringt die täglichen FM-Services in Einklang mit übergeordneten Unternehmenszielen und regulatorischen Anforderungen.

Der tiefgreifendste Wandel, den IWMS bewirken, ist die Neudefinition der Rolle des Facility Managers. Dieser wird zum digitalen Sachwalter des Gebäudes – er nutzt Datenintegration, IoT-Anbindung und Analytics nicht nur, um den Betrieb am Laufen zu halten, sondern um die Performance des Gebäudes stetig auf ein höheres Niveau zu heben. Diese Rolle wird immer strategischer: FM-Verantwortliche tragen nun zu unternehmensweiten Nachhaltigkeitszielen bei, beeinflussen Immobilienentscheidungen durch datengestützte Analysen und schaffen smarte, mitarbeiterfreundliche Arbeitsumgebungen, die im Wettbewerb um Talente ein Plus darstellen können. Sie koordinieren ein Netzwerk aus internen Teams und externen Partnern über das IWMS und agieren als Dirigenten eines komplexen Dienstleistungs- und Technologie-Orchesters. Es verwandelt die FM-Abteilung vom Kostenfaktor im Hintergrund zu einem modern aufgestellten, digital befähigten Team, das eine Schlüsselrolle für den Unternehmenserfolg und die ESG-Performance spielt. Der Facility Manager, ausgestattet mit einem IWMS, ist wahrlich ein digitaler Treuhänder der FM-Exzellenz, der dafür sorgt, dass die Arbeitswelten von heute und morgen intelligent, agil und verantwortungsvoll gemanagt werden.

IWMS im Facility Management: Integrierte Systeme für effiziente Steuerung von Gebäuden und Prozessen

Auswahl der IWMS-Plattform & Cloud-Architektur

Bei der Auswahl einer IWMS-Lösung müssen die lokalen Anforderungen und die passende Systemarchitektur sorgfältig berücksichtigt werden. In Deutschland ist es essentiell, dass das IWMS eine deutschsprachige Benutzeroberfläche bietet und Workflows gemäß nationalen und europäischen FM-Standards unterstützt (z.B. Prozesse nach DIN EN 15221 oder den Richtlinien der GEFMA, des Deutschen Verbands für Facility Management). Viele deutsche Unternehmen verwenden für vergleichbare Software den Begriff CAFM (Computer Aided Facility Management); tatsächlich zertifiziert die GEFMA CAFM/IWMS-Software nach Kriterien wie GEFMA 444 (Funktionalität) und dem neuen GEFMA 445 (das IoT-Datenmanagement integriert). Eine IWMS-Plattform sollte also danach bewertet werden, inwieweit sie mit diesen Standards im Einklang steht – etwa indem sie Module für Instandhaltung, Flächen- und Energiemanagement bietet, die den ganzheitlichen FM-Prozessanforderungen der GEFMA gerecht werden.

Ein weiteres zentrales Auswahlkriterium ist die Integrationsfähigkeit. Das IWMS muss sich nahtlos in die bestehende Systemlandschaft einfügen, z.B. an vorhandene CAFM-Datenbanken, ERP-Systeme und insbesondere an die Gebäudeleittechnik (GLT/BMS) angebunden werden können. In großen Bürogebäuden werden technische Anlagen (HLK, Beleuchtung, Zutritt usw.) oft über ein GLT-System nach Normen wie VDI 3814 für Gebäudeautomation gesteuert. Ein IWMS sollte offene APIs oder Schnittstellen (z.B. Unterstützung für Protokolle wie BACnet gemäß DIN EN ISO 16484) bieten, um mit dieser Automationsebene zu kommunizieren. So lässt sich ein bidirektionaler Datenaustausch realisieren, der es ermöglicht, dass das IWMS Sensorwerte und Alarme aus der GLT empfängt und umgekehrt Steuerbefehle oder Sollwertanpassungen sendet. Diese Integration orientiert sich an den VDI-3814-Richtlinien zur Systemintegration und Schnittstellengestaltung und stellt sicher, dass das IWMS als übergeordnetes “Dach” über den verschiedenen Teilsystemen des Gebäudes fungieren kann. Beispielsweise könnte das IWMS auf Bewegungs- oder Klimasensoren aus der GLT reagieren: Meldet der Präsenzmelder, dass ein Konferenzraum ungenutzt ist, könnte das IWMS automatisch die Temperatur absenken; oder zeigt das Buchungssystem hohe Belegungsraten an, lässt sich über die Integration eine intensivere Lüftung schalten.

Hinsichtlich der Systemarchitektur stehen Unternehmen vor der Entscheidung On-Premises vs. Cloud. Eine On-Premise-Installation (Inhouse-Server) bietet zwar direkte Kontrolle über den Speicherort der Daten – was für hochsensible Umgebungen relevant sein kann – erfordert aber erhebliche IT-Ressourcen und kann den ortsunabhängigen Zugriff einschränken. Cloud-basierte IWMS-Lösungen (Software as a Service) hingegen ermöglichen einen unkomplizierten Fernzugriff über Webbrowser und mobile Apps und reduzieren den internen Wartungsaufwand, da kein eigener Server betrieben werden muss. Cloud-Lösungen gestatten es Facility-Teams und Stakeholdern, von jedem Standort aus sicher auf die Plattform zuzugreifen – ein großer Vorteil für verteilte Liegenschaften oder den mobilen Einsatz von FM-Mitarbeitern. In Deutschland herrscht dabei ein besonderes Augenmerk auf Datensicherheit und DSGVO-Konformität in der Cloud. Jede in Frage kommende IWMS-Lösung sollte daher DSGVO-konforme Datenhaltung gewährleisten, idealerweise in Rechenzentren in der EU oder in Deutschland, mit starker Verschlüsselung und klar geregelten Zugriffsrechten, um personenbezogene Daten (z.B. Mitarbeiterinformationen aus Buchungssystemen oder Sensordaten zu Arbeitsplatznutzung) zu schützen. Renommierte Cloud-IWMS-Anbieter richten sich in der Regel nach höchsten Sicherheitsstandards und Zertifizierungen – oft übertreffen sie damit die Möglichkeiten vieler interner IT-Infrastrukturen. So verfügen Anbieter etwa über ISO-27001-Zertifizierungen und lassen regelmäßige Audits durchführen; die GEFMA weist in ihren Leitfäden selbst darauf hin, dass zertifizierte Cloud-Prozesse (z.B. ISAE 3402 Prüfungen) ein modernes Maß an Datensicherheit sicherstellen. Vor der Auswahl eines IWMS sollten deutsche Unternehmen außerdem einen Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) mit dem Cloud-Anbieter abschließen, der detailliert festlegt, wie dieser die Daten im Einklang mit DSGVO und BDSG (Bundesdatenschutzgesetz) verarbeitet und schützt. Zusammengefasst sollte die IWMS-Auswahl Funktionalität und Compliance in Balance bringen: Eine Plattform wählen, die deutsche FM-Standards unterstützt, Integrationen zu CAFM/GLT/IoT ermöglicht (um zukunftssicher Smart-Building-Technologien einzubinden) und eine sichere Cloud-Architektur bereitstellt, die Echtzeit-Zugriff von überall erlaubt, dabei jedoch den Datenschutz und die IT-Sicherheit garantiert.

Zentrales Anlagen- und FM-Datenregister

Das Herzstück jedes IWMS ist ein zentrales Anlagen- und Gebäudedaten-Register – gewissermaßen das digitale Rückgrat des Facility Managements. Der erste Schritt bei der FM-Digitalisierung eines großen Bürogebäudes besteht darin, ein einheitliches Verzeichnis aller wichtigen Daten aufzubauen: der Gebäude, Stockwerke, Räume und sämtlicher technischer Anlagen oder Ausstattungsgegenstände darin. Diese Single Source of Truth enthält typischerweise ein hierarchisches Modell der Liegenschaft (Campus → Gebäude → Etage → Raum) und ein Inventar aller Assets (Geräte, Anlagen, Mobiliar etc.), die diesen Orten zugeordnet sind. Durch die Zentralisierung dieser Informationen ermöglicht das IWMS den Verantwortlichen, jede Information schnell aufzufinden – sei es das Ablaufdatum der Gewährleistung einer Pumpe oder die Quadratmeterfläche eines bestimmten Büros – ohne mühsames Durchsuchen verschiedener Akten oder Tabellen. Alle relevanten Dokumente (Pläne, Handbücher, Wartungsverträge) können den Anlagen oder Räumen als digitale Anhänge beigefügt werden, sodass sie bei Bedarf mit einem Klick verfügbar sind.

Jedes Asset im Register wird mit Metadaten und Historie angereichert. Das FM-Team pflegt technische Spezifikationen, Herstellerdaten, Inbetriebnahmedaten und erwartete Nutzungsdauern ein. Wartungsintervalle lassen sich so mit Anlagen verknüpfen, dass das IWMS beispielsweise „weiß“, dass Rauchwarnmelder jährlich geprüft werden müssen (nach DIN/VDE-Vorschriften) oder eine Kühlanlage laut Hersteller alle 3 Monate gewartet werden soll. Ebenso werden Gewährleistungsdaten und Wartungsverträge hinterlegt – so ist sichergestellt, dass bei einem Defekt während der Garantiezeit das FM-Team umgehend Gewährleistungsansprüche geltend machen oder kostenfreie Reparaturen beauftragen kann. Ein digitales Protokoll aller Service-Historien (durchgeführte Inspektionen, Reparaturen, Austauschaktionen) pro Asset ist von unschätzbarem Wert. Es liefert den Nachweis der Einhaltung von Betreiberpflichten und hilft bei der Fehlersuche, indem bei wiederkehrenden Störungen die Vorgeschichte der Anlage eingesehen werden kann. Gerade in Deutschland, wo Betreibern umfangreiche Verkehrssicherungs- und Betreiberpflichten obliegen (z.B. regelmäßige Prüfungen von Aufzügen, Brandschutzeinrichtungen etc.), hilft ein zentrales Register mit automatischen Erinnerungen sicherzustellen, dass keine Pflichttermine versäumt werden.

Entscheidend ist, dass ein IWMS-basiertes Register kein Datensilo bleibt – es entfaltet seine volle Kraft durch Interoperabilität. Moderne IWMS-Lösungen erlauben den Import von Daten aus BIM-Modellen (Building Information Modeling). Wenn ein Neubau mit einem digitalen Gebäudemodell (BIM) übergeben wird, das alle Bauteile und technischen Anlagen enthält, kann dieses Datenmodell genutzt werden, um das IWMS-Anlagenregister zu befüllen. Das reduziert manuelle Dateneingaben erheblich. Zwar gelingt die Integration von BIM-Daten in den Betrieb in der Praxis noch nicht immer reibungslos, aber die Vision ist, dass die umfangreichen BIM-Informationen (z.B. Gerätespezifikationen, Einbauorte, Ersatzteilnummern) nahtlos ins FM-System übergehen. Ebenso spielt die Integration von IoT-Sensoren in das Register eine Rolle: Sensoren können dem IWMS Echtzeitdaten zum Zustand oder zur Nutzung von Assets liefern (z.B. meldet ein Vibrationssensor am Lüftungsmotor dessen Schwingungsniveau für Condition Monitoring) oder zur Raumauslastung (Belegungssensoren aktualisieren Nutzungsstatistiken). Live-Datenströme erlauben es dem IWMS, Alarme auszulösen oder Wartungsaufträge zu generieren, sobald Messwerte außerhalb der Norm liegen – so werden die statischen Bestandsdaten mit dynamischen Betriebsdaten verheiratet. Zusätzlich integrieren einige IWMS auch GIS-Karten, um Assets georeferenziert darzustellen, was bei ausgedehnten Standorten hilfreich ist (etwa um Außenanlagen oder standortübergreifende Infrastruktur wie Kabeltrassen auf einem Campus zu lokalisieren).

Mit dem Aufbau dieses integrierten digitalen Rückgrats schaffen deutsche Facility Manager die Grundlage für alle weiteren fortschrittlichen FM-Prozesse: automatisierte Instandhaltung, Flächenmanagement, Energiecontrolling und Compliance-Berichte stützen sich alle auf verlässliche, zentrale Daten. Im Grunde genommen wird das IWMS so zum digitalen Spiegelbild (Digital Twin) des physischen Gebäudes – jeder Raum und jede Anlage hat ein virtuelles Abbild mit aktuellen Informationen. Entscheidungen können damit datenbasiert und fundiert getroffen werden, sei es im Tagesbetrieb oder bei strategischen Planungsvorhaben über den gesamten Lebenszyklus der Immobilie.

Instandhaltungsplanung & Arbeitsauftragsautomatisierung

Ein effizienteres Instandhaltungsmanagement ist einer der Kernvorteile eines IWMS in großen Bürogebäuden. Traditionelle reaktive Wartung (also „Reparieren, wenn etwas kaputtgeht“) ist teuer und risikobehaftet; ein IWMS ermöglicht den Wandel hin zu intelligenter, vorausschauender Instandhaltung. Mithilfe des Anlagenregisters kann das System präventive Wartungsaufgaben automatisch erzeugen, basierend auf festen Intervallen oder Herstellerangaben. Beispielsweise erstellt das IWMS für eine Klimaanlage, die quartalsweise gewartet werden muss, alle drei Monate eigenständig einen Wartungsauftrag – zugeordnet an den zuständigen Techniker oder Dienstleister, inklusive Checkliste und Fälligkeitsdatum. So wird sichergestellt, dass nichts in Vergessenheit gerät. Fortschrittliche Plattformen integrieren auch Predictive Maintenance: Sensor- und Nutzungsdaten fließen in Algorithmen ein, die Ausfälle vorhersagen oder optimale Servicezeitpunkte berechnen. Dadurch wird Wartung genau zum richtigen Zeitpunkt durchgeführt – Ausfälle werden vermieden, ohne dass Anlagen überflüssig oft gewartet werden. Das Ergebnis sind eine höhere Anlagenverfügbarkeit und verlängerte Lebensdauern, was sowohl der Betriebssicherheit als auch der Nachhaltigkeit dient (gut gewartete Geräte verbrauchen meist weniger Energie und halten länger).

Ein wichtiges Feature ist die Automatisierung von Arbeitsaufträgen. Wenn Wartungsbedarfe auftreten (ob geplant oder ungeplant), verwaltet das IWMS den gesamten Workflow: von der Meldung über die Disposition und Verfolgung bis zum Abschluss und der Dokumentation. Serviceanforderungen können durch verschiedene Trigger ausgelöst werden – z.B. meldet ein Nutzer einen Defekt, ein IoT-Sensor schlägt Alarm oder eine geplante Wartung wird fällig – und das System erstellt daraufhin automatisch einen Arbeitsauftrag, der die verantwortliche Person sofort informiert. Service Level Agreements (SLAs) werden in Echtzeit überwacht: Das IWMS stempelt den Zeitpunkt einer Meldung und den Zeitpunkt der Behebung und bietet Auswertungen, die zeigen, ob Dienstleister ihre vertraglich zugesicherten Reaktionszeiten einhalten. Hat z.B. ein externer Techniker laut Vertrag 4 Stunden Zeit zur Störungsbeseitigung, kann das IWMS alle Vorgänge kennzeichnen, die dieses Zeitfenster überschreiten, und so datenbasiert auf SLA-Verletzungen aufmerksam machen. Alle Beteiligten können den Status von Aufträgen transparent verfolgen, was besonders in deutschen Multi-Tenant-Bürogebäuden wertvoll ist – Mieter sehen, dass gemeldete Probleme (z.B. „Raum zu kalt“ oder „Steckdose defekt“) registriert und in Bearbeitung sind, was Vertrauen und Zufriedenheit fördert.

Das Ersatzteil- und Lagerbestandsmanagement ist ebenfalls eng mit der Instandhaltung im IWMS verknüpft. Das System führt eine Datenbank der Ersatzteile (Filter, Leuchtmittel, Dichtungen etc.) mit aktuellen Lagerbeständen. Sobald Techniker im Rahmen eines Arbeitsauftrags Teile verbrauchen, buchen sie dies im IWMS aus; der Bestand wird automatisch aktualisiert und das System kann bei Unterschreiten von Mindestmengen Nachbestellungen anstoßen. Dadurch werden Situationen vermieden, in denen eine Reparatur sich verzögert, weil ein entscheidendes Teil fehlt. Die Integration mit Beschaffungssystemen oder Lieferanten ermöglicht eine glatte Wiederauffüllung – etwa indem Bestellanforderungen direkt aus dem IWMS erzeugt oder EDI-Schnittstellen zum Lieferanten genutzt werden.

Ein IWMS stärkt zudem die digitale Dokumentation und das Compliance-Reporting im Wartungsbereich. Jeder abgeschlossene Auftrag kann detaillierte Informationen enthalten: ausgefüllte Checklisten des Technikers, Hinweise zu durchgeführten Arbeiten und sogar Fotos oder Scans von Formularen vor Ort. Diese Aufzeichnungen werden zentral gespeichert und können bei internen oder externen Audits bzw. behördlichen Prüfungen rasch vorgelegt werden. In Deutschland, wo Normen und Vorschriften (etwa die Betriebssicherheitsverordnung, TRBS, DGUV-Vorschriften) regelmäßige Prüfungen für bestimmte Anlagen vorschreiben, erleichtert ein IWMS mit all seinen Prüfprotokollen und Zertifikaten den Nachweis der rechtskonformen Anlagenbetreuung enorm. Das System kann Compliance-Berichte erstellen, die belegen, dass 100 % der erforderlichen Prüftermine eingehalten wurden – mit Datum, Uhrzeit und verantwortlicher Person. Sollte es zu einem Zwischenfall kommen, liefert der Audit Trail lückenlose Informationen über die Historie (z.B. „Wurde die Sprinkleranlage ordnungsgemäß gewartet?“). Das IWMS warnt sogar proaktiv, wenn eine vorgeschriebene Prüfung überfällig ist, und verhindert so versehentliche Verstöße gegen Betreiberpflichten. Außerdem lassen sich die Wartungsdaten analysieren, um Trends zu erkennen – etwa wenn eine bestimmte Pumpe auffällig oft Störungen hat, könnte das auf einen Serienfehler oder einen anstehenden Ausfall hindeuten, was in eine Austauschentscheidung münden kann.

Zusammengefasst führt die datengesteuerte Instandhaltungsplanung via IWMS zu weniger überraschenden Ausfällen, einer besseren Ressourcenplanung und voller Transparenz der FM-Aktivitäten – und stellt zugleich sicher, dass Instandhaltungsmaßnahmen sauber dokumentiert und im Einklang mit deutschen Sicherheitsstandards und Herstellerempfehlungen durchgeführt werden.

Flächenbelegung & Raumbuchungs-Analysen

Flächen gehören zu den teuersten Ressourcen in Bürogebäuden, und IWMS-Plattformen bieten leistungsstarke Werkzeuge, um deren Nutzung zu optimieren. Das Flächen- und Belegungsmanagement innerhalb eines IWMS erlaubt es Facility Managern, die Auslastung jeder Arbeitsfläche, jedes Meetingraums oder jeder Zone im Gebäude zu verfolgen. Dazu werden oft Daten von Arbeitsplatzsensoren, Zugangssystemen oder Raumbuchungstools ins IWMS integriert. Beispielsweise können IoT-Schreibtischsensoren erkennen, ob ein Arbeitsplatz belegt ist, und in Echtzeit Belegungsdaten an das IWMS liefern. Im Zeitverlauf entsteht so ein detailliertes Bild der Nutzungsmuster: Welche Bereiche oder Räume sind konstant unterbelegt, welche stark nachgefragt? Mit diesen Erkenntnissen können FMs datenbasierte Flächenplanungen vornehmen. Sollte z.B. der Ostflügel eines Großraumbüros regelmäßig halb leer sein, während der Westflügel überfüllt ist, könnten Teams umgezogen, Grundrisse angepasst oder mehr von den begehrten Raumtypen (etwa Fokus-Kabinen oder zusätzliche Besprechungszonen) geschaffen werden, um die tatsächlichen Bedürfnisse besser zu erfüllen. Die Optimierung der Flächen nutzt nicht nur besser die vorhandenen Kapazitäten, sondern kann auch Kosten senken (etwa wenn ungenutzte Flächen identifiziert und ggf. untervermietet oder nicht zusätzlich angemietet werden müssen). Tatsächlich nutzen IWMS-Tools präzise Belegungsraten, um bei der Layout-Planung zu helfen und Flächeneffizienz zu maximieren, damit die richtigen Räume zur richtigen Zeit verfügbar sind.

Ein zentrales Element des Flächenmanagements ist das Raum- und Arbeitsplatzbuchungssystem. Moderne IWMS-Lösungen stellen den Nutzern Self-Service-Buchungsfunktionen bereit, mit denen Mitarbeiter selbst Besprechungsräume reservieren, flexible Arbeitsplätze (Hot Desks) buchen oder sogar Gemeinschaftsflächen und Ressourcen (wie Eventbereiche, Parkplätze, Spinde) verwalten können. Dies gibt Mietern und Mitarbeitern Flexibilität – ein entscheidender Vorteil im Zeitalter von Homeoffice und Desksharing – und liefert gleichzeitig wertvolle Daten für das IWMS. Jede Buchung erzeugt einen Eintrag mit Zeit, Dauer und genutzter Kapazität; werden Sensoren oder Check-ins gekoppelt, weiß das System auch, ob die Reservierung tatsächlich wahrgenommen wurde. Das IWMS kann diese Daten auswerten und Buchungs-Analysen bereitstellen: z.B. Auslastungskurven für Meetingräume (wann sind Spitzenzeiten?), durchschnittliche Teilnehmerzahl pro Besprechung im Verhältnis zur Raumgröße (werden große Räume oft nur von 2 Personen genutzt?), No-Show-Quoten etc. Solche Analysen zeigen, ob der Flächen-Mix passend ist oder Anpassungen nötig sind. Über die Zeit fließen kontinuierliche Rückmeldungen aus den Buchungsmustern in die Optimierung der Flächenbelegung ein.

Äußerst wichtig ist dabei auch die Einhaltung von Arbeitsschutz- und Gesundheitsvorgaben im Zusammenhang mit der Flächennutzung. Die deutsche Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und die zugehörigen Technischen Regeln (ASR) legen Mindeststandards für Arbeitsräume pro Person, Raumhöhen, Bewegungsflächen und Luftraum fest. So gilt beispielsweise, dass pro Arbeitsplatz im Büro mindestens 8 bis 12 Quadratmeter Fläche einzuplanen sind – dies ist der gesetzliche Mindeststandard, verankert in der ArbStättV und konkretisiert durch die ASR A1.2. Zusätzlich müssen ausreichende Bewegungsflächen (~1,5 m² freier Raum je Mitarbeiter) sowie Möblierungsflächen berücksichtigt werden. Ein IWMS kann helfen, diese Vorgaben einzuhalten, indem es digitale Aufzeichnungen der Raumgrößen und der vorgesehenen Personenzahlen führt. Wenn ein Team wächst und weitere Schreibtische in einem Raum aufgestellt werden sollen, kann das IWMS z.B. alarmieren, wenn die Fläche pro Kopf unter den ArbStättV-Richtwert rutschen würde (etwa: ein Büro mit 20 m² soll von 2 auf 3 Personen aufgestockt werden – das System würde signalisieren, dass dann nur ~6,7 m² pro Person blieben und damit der Richtwert von 8 m² unterschritten würde). Ebenso war die Einhaltung von Dichtevorgaben in Pandemiezeiten relevant, als temporär maximale Personenzahlen pro Raum festgelegt waren; durch Echtzeit-Belegungsdaten konnten Facility Manager kontrollieren, dass Abstandsregeln eingehalten werden. Internationale Normen wie ISO 18504 (die nachhaltiges Flächenmanagement berührt) und DIN EN 15221-6 (europäische Norm zum Flächenmanagement) liefern ebenfalls Rahmenwerke, die ein IWMS unterstützen kann – etwa indem Flächentypen einheitlich klassifiziert und Auslastungen im Verhältnis zu Benchmarks gemessen werden. So könnte das System z.B. Flächenausnutzungsgrade gemäß der DIN-Definition berechnen und ausweisen.

Durch den Einsatz von IWMS-Analysen können Betreiber deutscher Gewerbeimmobilien auch zeigen, dass sie ESG-Kriterien in Bezug auf Flächeneffizienz erfüllen. Effiziente Flächennutzung korreliert häufig mit geringerem Energieverbrauch pro Kopf und höherer Zufriedenheit der Mitarbeiter – Aspekte, die auch in der EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten von Bedeutung sind. Beispielsweise kann ein IWMS unterstützen, DIN EN ISO 45001 oder ähnliche Standards für ergonomische und sichere Arbeitsplätze umzusetzen, indem es sicherstellt, dass Flächenplanung auch arbeitsmedizinische Kriterien berücksichtigt (obwohl ArbStättV und ASR hierzulande primär maßgeblich sind). In der Praxis hilft das Flächenmodul des IWMS, Effizienz und Komfort auszubalancieren: Zu wenig Platz verstößt gegen Vorschriften und beeinträchtigt die Gesundheit und Leistungsfähigkeit, während zu viel ungenutzte Fläche Kosten verursacht und aus Nachhaltigkeitssicht problematisch ist. Ziel ist es, mittels Analytics das richtige Gleichgewicht zu finden.

Durch die nutzerfreundlichen Self-Service-Buchungen via App oder Webportal verbessert das IWMS zudem die Nutzererfahrung im Büroalltag – Mitarbeiter können unkompliziert einen geeigneten Raum oder Arbeitsplatz finden und reservieren, was die Flexibilität erhöht und den Arbeitsalltag reibungsloser gestaltet. Sie erhalten mitunter in Echtzeit eine Übersicht freier Plätze oder Räume (vielleicht sogar visuell auf einem digitalen Gebäudeplan) und können mit wenigen Klicks buchen. Das entlastet auch die zentrale Büroorganisation, da weniger manuelle Koordination nötig ist. Insgesamt machen die Buchungs- und Belegungsfunktionen des IWMS den Arbeitsplatz responsiver gegenüber seinen Nutzern und geben dem Management zugleich die Stellhebel, um die Flächennutzung kontinuierlich – und regelkonform – zu verfeinern.

Optimierung der Reinigungspläne

Sauberkeit und Hygiene in Bürogebäuden stehen – nicht zuletzt seit der COVID-19-Zeit – im besonderen Fokus, und IWMS-Technologie hilft dabei, Reinigungsabläufe intelligenter zu gestalten. Anstatt sich auf statische Reinigungspläne zu verlassen (z.B. jede Etage jeden Tag um 17 Uhr reinigen), setzen Facility Manager vermehrt auf nutzungsabhängige Reinigungsstrategien – es wird gereinigt wann und wo es nötig ist, um sowohl hohe Hygienestandards zu gewährleisten als auch unnötige Kosten zu vermeiden. Ein IWMS mit einem „Smart Cleaning“-Modul kann Daten von Belegungssensoren, Reservierungssystemen oder Türzählern nutzen, um Reinigungsfrequenzen dynamisch anzupassen. Wurde beispielsweise ein Besprechungsraum an einem Tag gar nicht genutzt (was durch Belegungssensoren oder ausbleibende Buchungen erkannt wird), kann das IWMS für diesen Abend die Reinigung dieses Raums aussetzen – das spart Zeit und Reinigungsmittel. Umgekehrt könnte ein anderer Konferenzraum, der den ganzen Tag im Dauereinsatz war, vom System für eine Zusatzreinigung markiert werden. Dieser datengesteuerte Ansatz stellt sicher, dass der Einsatz der Reinigungskräfte dort konzentriert wird, wo er den größten Nutzen bringt, anstatt pauschal überall einfach „mehr zu putzen“. Das Konzept des „Smart Cleaning“ zielt genau darauf ab: die Leistungsfähigkeit eines IWMS mit Live-Sensordaten zu kombinieren, um Reinigungsmaßnahmen in Echtzeit bedarfsorientiert zu steuern. Untersuchungen zeigen, dass ein solcher zielgerichteter Einsatz die Arbeitsbelastung des Reinigungspersonals (und den Verbrauch von Reinigungschemie) signifikant reduzieren kann, ohne die Sauberkeitsqualität zu beeinträchtigen – oft wird sie sogar verbessert, da kritische Bereiche häufiger und unwichtige seltener gereinigt werden.

In der Umsetzung beginnt dies damit, dass das IWMS zunächst ein digitales Reinigungsprogramm beherbergt. Das FM-Team definiert im System sämtliche Reinigungsleistungen: von der täglichen Mülleimerleerung und Schreibtischdesinfektion über die wöchentliche Grundreinigung bestimmter Bereiche bis zur monatlichen Teppichreinigung. Jede Tätigkeit wird bestimmten Bereichstypen und gewünschten Frequenzen zugeordnet. Fortgeschrittene IWMS-Lösungen beziehen hier anerkannte Richtlinien ein (z.B. Empfehlungen der OSHA oder in Deutschland der DGUV/CDC bzw. RKI-Hygieneleitlinien), um angemessene Reinigungsstandards vorzuschlagen. Die Aufgaben werden oft mit detaillierten Anweisungen und sogar visuellen Hilfen hinterlegt: Auf der mobilen App einer Reinigungskraft könnten z.B. die zu reinigenden Bereiche auf einem Plan hervorgehoben sein, und zu jeder Tätigkeit gibt es eine Checkliste sowie Sicherheits- oder Durchführungshinweise (inklusive Bildern oder Videos). So könnte eine Aufgabe „Konferenzraum nach Nutzung desinfizieren“ die Teilschritte auflisten (Tischflächen abwischen, Türgriffe desinfizieren usw.) und Hinweisbilder zeigen, welche Mittel zu verwenden sind. Das gewährleistet Einheitlichkeit und Qualität in der Ausführung – selbst wenn wechselndes Personal eingesetzt wird.

Ein entscheidender Fortschritt sind mobile Checklisten für Reinigungskräfte. Anstelle von Papierlisten verwenden die Reinigungsteams Smartphones oder Tablets (angebunden an das IWMS), um ihre zugewiesenen Aufgaben für die Schicht einzusehen. Sie können Aufgaben als erledigt abhaken, wobei Datum und Uhrzeit automatisch erfasst werden; vielfach besteht auch die Möglichkeit, ein Foto nach Abschluss hochzuladen, um das Resultat zu dokumentieren. So könnte eine Reinigungskraft z.B. den Abschluss der Küchenreinigung um 18:05 Uhr in der App bestätigen – das IWMS protokolliert diesen Abschluss. Vorgesetzte oder das FM-Team sehen in Echtzeit, welche Aufgaben bereits erledigt sind und welche noch ausstehen, sodass sichergestellt ist, dass nichts vergessen wird. Sollte ein Bereich aufgrund unvorhergesehener Umstände nicht gereinigt werden können oder Extra-Arbeit anfallen (etwa ein zerbrochenes Glas im Flur), kann das Personal über die App einen Kommentar hinterlassen oder ein Ticket zur Sonderreinigung auslösen. Diese Zeitstempel-Logs schaffen eine Nachverfolgbarkeit, die dem Management erlaubt, die Einhaltung der Reinigungspläne zu überprüfen. In sensiblen Zeiten (wie während einer Pandemie) sind solche Nachweise über durchgeführte Desinfektionsmaßnahmen auch für die Mieter beruhigend und im Falle von Haftungsfragen ein wichtiger Beleg.

Ein digitalisiertes Reinigungskonzept ermöglicht auch eine schnelle Anpassung an Veränderungen. Tritt beispielsweise ein akutes Ereignis ein – ein Missgeschick wie eine verschüttete Kaffeedose oder ein auslaufender Wasserhahn – kann über das IWMS sofort ein Ad-hoc-Reinigungsauftrag erstellt werden. Beschäftigte oder Sicherheitskräfte melden den Vorfall per App oder Web, und eine Reinigungskraft in der Nähe erhält umgehend die Aufgabe auf ihr Gerät, oft mit hoher Priorität. Umgekehrt, wenn etwa in Ferienzeiten nur halbe Belegung im Büro ist, kann das IWMS automatisch die Reinigungsfrequenzen herabsetzen (z.B. Büros nur jeden zweiten Tag reinigen statt täglich), um Kosten zu sparen, ohne die Hygiene zu gefährden.

Auch die Qualitätssicherung profitiert von der Digitalisierung. Objektkontrolleure oder Hausmeister können Inspektionen durchführen und ihre Bewertungen direkt im IWMS erfassen – etwa die Sauberkeit einer Toilette auf einer Skala beurteilen oder notieren, ob alle Aufgaben erledigt wurden. Da alle Reinigungsaktivitäten im System erfasst sind, lassen sich etwaige Mängel genau einem Zeitpunkt und Team zuordnen, was gezieltes Feedback oder Schulungen ermöglicht. Über längere Zeiträume können die gesammelten Daten (Frequenzen, Aufwandszeiten, Sensortrigger, Reklamationen) analysiert werden, um die Reinigungspläne weiter zu optimieren. Muster könnten sich zeigen, z.B. dass montags bestimmte Bereiche besonders intensiv gereinigt werden müssen (weil am Wochenende Events stattfanden) oder dass in Sommermonaten der Bedarf in anderen Bereichen steigt (z.B. mehr Reinigung von Klimaanlagenauslässen). Das IWMS kann derartige Trends erkennen lassen, woraufhin die Verantwortlichen die Reinigungsroutinen anpassen. Tatsächlich beginnen einige Systeme bereits, KI einzusetzen, die aus historischen Daten und Sensordaten lernt, um einen selbstoptimierenden Reinigungsplan zu erstellen.

Mobile Apps für Techniker & Mieter

Ein großer Vorteil moderner IWMS-Plattformen ist ihre Erweiterung durch mobile Apps, die auf verschiedene Benutzergruppen zugeschnitten sind – insbesondere Techniker im Einsatz und Gebäudenutzer (Mieter oder Mitarbeiter). Diese mobilen IWMS-Anwendungen bringen die FM-Prozesse auf die Smartphones und Tablets der Anwender und lösen die klassischen Klemmbrett- und Desktop-Begrenzungen auf.

Für Wartungstechniker und Serviceteams bedeutet eine mobile App, dass sie Arbeitsaufträge überall und jederzeit empfangen und bearbeiten können. Sobald im IWMS ein Auftrag zugewiesen wird, erhält der Techniker eine Push-Benachrichtigung auf sein mobiles Gerät. Die App stellt alle relevanten Details bereit: Ort (oft mit Karte oder der Möglichkeit, vor Ort einen QR-Code am Gerät zu scannen, um sicher die richtige Anlage zu identifizieren), Beschreibung der Aufgabe, Priorität, Sicherheitshinweise und eventuell eine Checkliste. Techniker können den Auftragsstatus in Echtzeit aktualisieren – zum Beispiel auf „in Bearbeitung“ setzen, wenn sie die Arbeit aufnehmen, und auf „abgeschlossen“, sobald sie fertig sind, wobei sie in der App gleich einen digitalen Bericht ausfüllen. Sie können vor Ort auch Daten erfassen: Messwerte eintragen, notieren, welche Maßnahmen durchgeführt wurden, und sogar Fotos des Schadens oder der Reparatur hochladen. Häufig wird zum Beispiel nach der Behebung eines Schadens ein Foto des instandgesetzten Zustands angefügt, oder ein Bild des defekten Teils für die Dokumentation. All dies wird sofort im IWMS gespeichert, ohne dass später Papierformulare manuell übertragen werden müssen – das erhöht die Genauigkeit und spart enorm viel Verwaltungsaufwand. Zudem können Techniker mittels App Assets scannen (Barcodes oder QR-Codes), was ihnen direkt die Historie und Wartungsanleitung der Anlage auf dem Gerät anzeigt. So haben sie alle benötigten Informationen griffbereit und können sich vergewissern, dass sie die richtigen Schritte befolgen (z.B. Checklisten für eine UVV-Prüfung eines Geräts, hinterlegt in der App).

Ein unverzichtbares Feature in deutschen Bürogebäuden – wo z.B. Kellerräume oder Technikzentralen oft keine gute Netzabdeckung haben – ist die Offline-Fähigkeit der mobilen Lösung. Führende IWMS-Apps ermöglichen es, dass Techniker ihre Arbeitsaufträge und zugehörigen Anlagendaten vorab herunterladen, um sie dann ohne Internetverbindung abzuarbeiten. Sobald wieder Konnektivität besteht, synchronisiert die App die eingegebenen Daten mit dem zentralen System. Dadurch kommen die Arbeitsprozesse auch in Funklöchern (wie Tiefgaragen oder Maschinenräumen) nicht ins Stocken. Wichtig ist auch, dass Sicherheits- und Compliance-Formulare digital verfügbar sind. Wenn z.B. ein Techniker eine Feuerlöschanlage überprüft, kann die Prüfcheckliste direkt in der App durchlaufen werden, was sicherstellt, dass kein Schritt vergessen wird und alle erforderlichen Daten (z.B. Prüfdruck, Plombennummer, Unterschrift des Prüfers) direkt elektronisch erfasst sind. Diese Daten sind dann sofort im IWMS-Protokoll hinterlegt – ein Zeitgewinn und Qualitätsvorteil gegenüber dem Einsammeln von Papierformularen.

Für Büromieter und -mitarbeiter verbessern mobile Apps das Nutzungserlebnis in der Immobilie erheblich – man spricht hier auch von „Tenant Experience Apps“ oder „Workplace Apps“. Über eine einzige App können Nutzer komfortabel mit den Services und Ressourcen ihres Gebäudes interagieren. Wenn z.B. im Büro etwas nicht stimmt (die Heizung fällt aus, der Seifenspender ist leer, ein Stuhl ist kaputt), kann der Mieter dies einfach über die App melden: Er öffnet eine Störungsmeldungs-Funktion, wählt den Ort (ggf. durch Scannen eines Raumcodes) und beschreibt das Problem eventuell mit Foto. Mit dem Absenden wird unmittelbar ein Ticket im IWMS erzeugt, das das FM-Team benachrichtigt – der Mieter muss weder telefonieren noch lange auf Rückmeldung warten. Oft kann er den Status seiner Meldung in der App verfolgen („in Bearbeitung, Techniker kommt um 15 Uhr“), was Transparenz schafft. Auch die Buchung von Flächen und Services erfolgt nutzerfreundlich: Mitarbeiter können über die App z.B. Besprechungsräume suchen und reservieren, einen flexiblen Schreibtisch für den nächsten Tag buchen oder Besucherparkplätze anmelden, je nachdem, was das Gebäude anbietet. Ein Beispiel: Will ein Team kurzfristig einen Meetingraum, öffnet es die App, sieht die verfügbaren Räume in Echtzeit und bucht mit ein paar Klicks. Diese Buchung wird automatisch im IWMS-Kalender erfasst und verhindert Doppelbelegungen, außerdem fließt sie in die Belegungsanalyse mit ein. Studien haben gezeigt, dass Mitarbeiter die Verfügbarkeit und einfache Buchbarkeit von Räumen sowie die Möglichkeit, Anliegen unkompliziert zu melden, sehr schätzen – es erhöht ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz und kann die Bindung ans Unternehmen verbessern. Tatsächlich korreliert eine gute Workplace Experience (zu der solche digitalen Services gehören) nachweislich mit höherer Mitarbeiterloyalität.

Aus Sicht des Facility Managements reduzieren diese Self-Service-Funktionen die Last auf Helpdesks und Empfang. Wenn beispielsweise Dutzende kleine Komfortprobleme direkt digital gemeldet und automatisch an die zuständige Stelle geleitet werden, entfallen viele Zwischenschritte. Zudem sind die Anliegen lückenlos erfasst und gehen nicht im Tagesgeschäft unter – das IWMS sorgt für Nachverfolgung und Priorisierung. Die mobile Plattform kann außerdem dazu dienen, Gebäudeinformationen und Mitteilungen zu verbreiten, z.B. Push-Nachrichten: „Heute Wartung der Aufzugsanlage um 13 Uhr, kurze Wartezeiten möglich“ oder im Notfall „Alarm: Bitte verlassen Sie das Gebäude über die Treppenhäuser“. Einige Lösungen erlauben sogar Rückmeldungen der Nutzer, wie kleine Umfragen („Wie zufrieden sind Sie mit der Temperatur in Ihrem Büro?“) direkt über die App. So wird die App zu einem Kommunikationskanal zwischen dem Gebäudemanagement und den Mietern.

Wichtig ist, dass diese mobilen Tools mit rollenbasierten Zugriffsrechten arbeiten. Techniker sehen eine andere Oberfläche und andere Daten als Mieter. Auch externe Dienstleister (z.B. Handwerker oder Reinigungskräfte) können über die App eingebunden werden, erhalten aber nur Zugriff auf die für sie relevanten Aufträge und Check-ins. Beispielsweise könnte der Teamleiter der Reinigungsfirma über die App die aktuellen Reinigungsaufgaben einsehen und abhaken, aber er sieht natürlich keine vertraulichen technischen oder personellen Daten des Gebäudes. Dies gewährleistet Datensicherheit und das Prinzip der Datensparsamkeit gemäß DSGVO, da jeder Nutzer nur das einsehen und bearbeiten kann, was er wirklich benötigt.

Ein weiterer Aspekt ist die Integration mit Zutritts- und Sicherheitsfunktionen. Einige IWMS-Apps lassen sich mit Zugangskontrollsystemen koppeln, sodass Mitarbeiter Türen mit der App öffnen können (virtueller Schlüssel) oder Besuchern temporäre QR-Codes für den Zutritt senden können. Das geht zwar über den Kern des IWMS hinaus in Richtung Smart Building, zeigt aber das Potential, wie die App als zentraler Hub für alle gebäudebezogenen Interaktionen dienen kann. Selbst das Raumklima lässt sich in manchen fortschrittlichen Lösungen vom Nutzer beeinflussen – z.B. Temperatur oder Licht am eigenen Arbeitsplatz regulieren – sofern das Gebäude IoT-fähige Komponenten hat und dies zulässt.

Zusammenfassend bringen mobile IWMS-Apps Agilität und Reaktionsfähigkeit ins Facility Management. Techniker profitieren davon, dass sie Informationen und Meldewege vor Ort in der Hand haben, was ihre Arbeit beschleunigt und lückenlos dokumentiert. Mieter profitieren von einem beinahe „kundenserviceartigen“ Zugang zum Bürogebäude – alles ist nur einen Fingertipp entfernt, seien es Raumreservierungen oder Problemmeldungen. Für deutsche Büroimmobilien, die verstärkt auf Servicequalität setzen, ist das ein großer Mehrwert. Und selbst offline kommt die Arbeit nicht ins Stocken – die IWMS-App puffert Daten für funkfreie Zonen und synchronisiert später automatisch. Indem sie die letzte Meile zwischen dem digitalen System und den physischen Gebäudenutzern überbrücken, erweitern mobile Apps die Reichweite des IWMS bis in jede Ecke des Gebäudes und zu jeder Person darin. So entsteht eine wahrhaft Echtzeit-FM-Umgebung, in der Informationen unmittelbar von der Fläche ins System und umgekehrt fließen.

Echtzeit-Zusammenarbeit & Fernzugriff

Einer der transformativen Effekte eines IWMS ist die Möglichkeit zur Echtzeit-Zusammenarbeit zwischen allen an den Gebäudebetriebsprozessen beteiligten Parteien sowie der Fernzugriff auf FM-Daten von überall. In der Vergangenheit erfolgte viel Informationsaustausch im Gebäude- und Facility Management über Telefonate, E-Mails oder sogar Papier-Logbücher, was Verzögerungen und Silos mit sich brachte. Mit einem cloudbasierten IWMS arbeiten hingegen alle auf derselben Plattform in Echtzeit, was die Koordination und Transparenz enorm verbessert.

Durch die Cloud-Kollaboration können der Eigentümer der Immobilie, das Facility-Management-Team, externe Dienstleister und sogar Mieter abgestufte Zugangsrechte zum IWMS erhalten. So könnte ein Eigentümer oder Asset Manager eine Dashboard-Ansicht haben, die die wichtigsten Leistungskennzahlen (KPIs) seines Gebäudes zeigt – Auslastung, Instandhaltungskosten, Energieverbrauch etc. – und das alles live aktualisiert. Das FM-Team hat den vollen operativen Überblick: offene Wartungsaufträge, anstehende Prüftermine, Alarmmeldungen aus der Technik, kommende präventive Aufgaben usw. Auftragnehmer (wie Wartungsfirmen für Aufzüge oder die Reinigungsfirma) können Zugang nur zu ihren jeweiligen Auftragslisten und Rückmelde-Funktionen bekommen. Diese gemeinsame digitale Umgebung reißt die Mauern zwischen Organisationen ein. Anstatt dass jeder Dienstleister seine eigenen Protokolle führt und der FM hinterher mühsam Updates einsammelt, tragen jetzt alle ihre Aktivitäten ins IWMS ein. Meldet zum Beispiel die Aufzugsfirma den Abschluss einer Wartung im System, sieht das FM-Team dies sofort und der Eigentümer ebenfalls – niemand muss Status-Infos telefonisch erfragen. Solche geteilten Dashboards und Berichte gewährleisten Transparenz: Alle Beteiligten sehen (gefiltert nach ihrem Bedarf) denselben Datenbestand, was Vertrauen und Klarheit schafft. Es ist daher nicht überraschend, dass in Deutschland in Dienstleistungsverträgen vermehrt Datenbereitstellung oder sogar Systemzugänge gefordert werden; ein IWMS macht dies kontrolliert möglich.

Fernzugriff ist ein entscheidender Enabler dieser Zusammenarbeit, insbesondere in einem Land wie Deutschland, wo Unternehmen oft über mehrere Standorte verteilt sind oder Nachhaltigkeits-Manager und Eigentümer nicht täglich vor Ort sind. Ein Cloud-IWMS kann sicher über einen Webbrowser aufgerufen werden – egal ob ein FM-Leiter im Homeoffice ist, zwischen Standorten pendelt oder im Auslandssitz des Unternehmens arbeitet: Mit Login hat er direkt den vollen Überblick. Dies war besonders während Situationen wie den COVID-19-Lockdowns wertvoll, als FM-Teams Gebäude aus der Ferne managen mussten; über Remote-Monitoring und die Zuweisung von Aufgaben im IWMS blieb der Betrieb aufrechterhalten. Aber auch abseits von Krisen bedeutet Fernzugriff, dass ein Bereitschafts-FM beispielsweise bei einem nächtlichen Notfallalarm von zuhause aus ins System schauen kann, um zu sehen, was los ist (z.B. ein Brandalarm oder ein Kühlanlagen-Störalarm) und umgehend entsprechende Maßnahmen zu koordinieren. Er kann dann ggf. im IWMS erkennen, welcher Sensor ausgelöst hat und welche Anlage betroffen ist, und noch bevor er oder ein Techniker anrückt, aus der Ferne Diagnose betreiben – etwa Trenddaten checken oder versuchen, die Anlage über die GLT neu zu starten.

Die Integration mit Gebäudeleittechnik (GLT/BMS) und IoT steigert die Möglichkeiten des Fernzugriffs zusätzlich. Ist das IWMS mit der GLT verknüpft, erhält der FM Live-Informationen zu Anlagenzuständen und kann – je nach Systemkopplung – eventuell sogar fernwirken (z.B. einen Alarm quittieren oder eine Anlage neu ansteuern). So wird Performance-Tracking der Gebäudesysteme zum Teil der gemeinsamen Plattform: Das IWMS kann z.B. die aktuellen Raumklimawerte oder Energieleistungen mit den Wartungsdaten kombinieren und auf einem Dashboard anzeigen. Diese ganzheitliche Sicht ermöglicht proaktives Handeln – mehrere Stakeholder können sich im „Virtuellen Leitstand“ des IWMS einfinden, wenn ein größeres Problem auftritt (wie ein Stromausfall oder ein Wasserschaden), und alle sehen gleichzeitig, welche Aufgaben eingeleitet wurden und wie der Status ist. Anders als früher, wo man vielleicht auf E-Mail-Berichte warten musste, sehen nun alle Beteiligten die Entwicklung in Echtzeit. Wenn z.B. ein Stromproblem auftritt, kann der technische Dienstleister im System vermerken, welche Schritte er unternimmt, der FM-Manager sieht das und informiert über das IWMS parallel den Eigentümer – es entsteht eine Live-Kollaboration, als säßen alle gemeinsam im Leitstand, obwohl sie räumlich getrennt sind.

Rollenbasierte Zugriffskontrolle im IWMS stellt sicher, dass jeder Beteiligte nur sieht, was er sehen soll. Ein Mieter kollaboriert, indem er Serviceanfragen einstellt; ein Wartungsdienstleister, indem er seine Jobs aktualisiert; der Vermieter, indem er Auswertungen einblickt – alles in einem System, aber mit logisch getrennten Datenbereichen. Dies ist nicht nur aus Vertraulichkeitsgründen wichtig, sondern auch DSGVO-relevant, da personenbezogene oder vertrauliche Daten nur gezielt zugänglich gemacht werden dürfen. So kann z.B. vermieden werden, dass externe Firmen Einblick in Personallisten oder andere Mieterinformationen bekommen – sie sehen nur anonymisierte oder rein aufgabenbezogene Daten.

In puncto Sicherheit und Verfügbarkeit sorgen moderne Cloud-IWMS für robuste Authentifizierung, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und Redundanzen, sodass der Fernzugriff nicht nur bequem, sondern auch sicher ist. Viele deutsche Unternehmen bevorzugen IWMS-Lösungen, die in vertrauenswürdigen Cloud-Umgebungen gehostet werden (manche wählen sogar bewusst lokale Cloud-Anbieter wie die Open Telekom Cloud für Datenhoheit).

Eine weitere Kooperationsfunktion sind gemeinsame Dokumentenablagen im IWMS. Teams können z.B. aktuelle Grundrisse, Verträge oder Bedienungsanleitungen im System hinterlegen und externen Partnern gezielt Zugriff geben. Statt etwa jedem Wartungstechniker bei Bedarf per E-Mail den neusten Fluchtwegeplan zu schicken, wird dieser einmal im IWMS aktualisiert und ist dann für alle relevanten Nutzer sichtbar. Manche IWMS unterstützen auch direkte Kommunikation oder Notizen an Aufträgen – so kann ein Techniker z.B. in einem Auftrag kommentieren: „Benötige Teil X, beschaffe es, Fortsetzung morgen“, und der FM-Manager sieht dies sofort und kann ggf. reagieren (Ersatzteil freigeben, anderen Techniker zuteilen etc.). Damit wird ein Teil der Kommunikation, der früher verstreut per Anruf oder Zettel lief, im Kontext des Auftrags geführt und bleibt dokumentiert.

Der Effekt all dieser Möglichkeiten ist ein deutlich agileres Facility Management. Probleme werden schneller erkannt und gelöst, weil die Kommunikationswege dramatisch verkürzt sind. Ein Beispiel aus dem Alltag: Ein Mitarbeiter meldet über die App einen verschmutzten Konferenzraum (Mieter-Kollaboration), die Reinigungsteamleitung sieht dies sofort auf dem Tablet und schickt umgehend jemanden hin (Dienstleister-Kollaboration), der FM-Manager sieht parallel im Dashboard, dass das Ticket aufgenommen wurde und kann ggf. dem Mieter Feedback geben (Management-Kollaboration); nach Ausführung markiert die Reinigungskraft den Auftrag als erledigt, und der Mieter erhält über die App eine Erledigt-Meldung. All das kann innerhalb von Minuten passieren – früher hätte es vielleicht Stunden gedauert, bis die Meldung den richtigen Empfänger erreicht und die Aktion rückgemeldet worden wäre.

Indem es solche Echtzeit-, mehrparteienfähige Zusammenarbeit ermöglicht, fungiert ein IWMS gewissermaßen als zentrale Leitstelle für den Gebäudebetrieb. Dies passt gut zur deutschen Qualitätskultur – alles wird dokumentiert, ist nachvollziehbar und transparent – und hilft auch dabei, bestimmte gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, die Kommunikation betreffen (z.B. die Pflicht, Fremdfirmen über Gefahrenstellen zu unterrichten: Man kann entsprechende Sicherheitsunterweisungen im IWMS hinterlegen und dem Dienstleister beim Auftrag anzeigen). Wie Professor Uwe Rotermund, ein deutscher FM-Experte, betonte, beginnt erfolgreiche Gebäudedigitalisierung damit, Prozesse und Daten zu definieren und dann Systeme auszuwählen. Ein IWMS veranschaulicht genau das, indem es sämtliche Prozesse in einem datengesteuerten System abbildet und so eine nahtlose Kooperation ermöglicht. Das Ergebnis ist nicht nur Effizienz, sondern auch Resilienz: Selbst wenn Schlüsselpersonen nicht vor Ort sind oder mehrere Dienstleister im Spiel sind, hält das IWMS alle auf dem gleichen Stand – im wahrsten Sinne des Wortes.

Monitoring, Dashboards & kontinuierliche Verbesserung

Da im IWMS alle Vorgänge im Facility Management zusammenlaufen, entsteht eine Fülle von Daten – und clevere Organisationen nutzen diese mittels Monitoring und Dashboards, um einen Prozess der kontinuierlichen Verbesserung zu treiben. Betreiber von Büroimmobilien in Deutschland sind zunehmend KPI-orientiert, insbesondere vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und strenger Auflagen, und das IWMS ist das Werkzeug, das die erforderlichen Echtzeit-Kennzahlen übersichtlich bereitstellt.

Ein leistungsfähiges IWMS bietet Live-Dashboards, die verschiedene Aspekte der Gebäudeperformance und FM-Dienstleistung visualisieren. Diese Dashboards sind oft anpassbar, doch typische Kennzahlen umfassen: Anzahl der offenen vs. erledigten Wartungsaufträge (vielleicht nach Priorität oder Gewerk gefiltert), durchschnittliche Reaktions- und Lösungszeiten (zur Überwachung von SLAs), Anlagenverfügbarkeit oder aktuell aktive Störmeldungen, Flächenauslastung in Echtzeit (heutige Belegung vs. Kapazität), Energieverbrauch des Tages/Woche im Vergleich zum Durchschnitt, sowie Kostenindikatoren im Verhältnis zum Budget. Ein Facility Manager könnte beispielsweise auf einen Blick erkennen, dass gerade 5 hochpriorisierte Tickets offen sind, 20 präventive Arbeiten diese Woche anstehen, das Gebäude aktuell zu 60 % ausgelastet ist und der Stromverbrauch heute 5 % über letzter Woche liegt. Diese Transparenz in Echtzeit erlaubt proaktives Management. Wenn ein KPI vom Soll abweicht – etwa zu viele überfällige Aufgaben oder ein sprunghaft erhöhter Energieverbrauch – kann der FM sofort tiefer ins IWMS eintauchen, um die Ursache zu finden, und Gegenmaßnahmen einleiten.

Kontinuierliche Verbesserung im FM wird durch das fortlaufende Analysieren von Leistungsdaten und daraus abgeleitete Anpassungen erreicht. Das historische Datenarchiv im IWMS ist dafür Gold wert. Indem man z.B. Monats- oder Quartalsberichte betrachtet, lassen sich Muster und Ausreißer erkennen. Vielleicht stellt das Team fest, dass ein bestimmter Service-Dienstleister regelmäßig seine SLA-Zeiten überschreitet – dann kann gezielt nachverhandelt oder ein Wechsel in Betracht gezogen werden. Oder die Auswertung der Flächenbelegung zeigt einen Trend, dass freitags die Anwesenheit deutlich geringer ist (durch Homeoffice-Kultur); als Reaktion könnte man freitags die Gebäudetechnik (Heizung/Kühlung) gedrosselt fahren und die Reinigung reduzieren, um Ressourcen zu sparen. Weil das IWMS die Daten bereichsübergreifend zentralisiert (Instandhaltung, Flächen, Energie, etc.), sind auch Quervergleiche möglich. So könnte man beispielsweise Nutzerzufriedenheitswerte mit Raumklimadaten in Beziehung setzen und herausfinden, dass Unzufriedenheit immer in einem bestimmten Gebäudeteil auftritt, wenn die Temperatur dort über 25 °C steigt – was darauf hindeutet, die Klimaanlage dort anzupassen.

Ein wichtiger Antreiber für Monitoring sind inzwischen ESG-Ziele (Environment, Social, Governance). EU-Vorgaben wie die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und Rahmenwerke wie die EU-Taxonomie verlangen von Unternehmen, dass sie eine ganze Reihe von Nachhaltigkeitsdaten erfassen und berichten. Das Gebäudemanagement spielt hierbei eine zentrale Rolle, denn der Betrieb von Gebäuden verursacht einen erheblichen Anteil des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen eines Unternehmens. Ein IWMS kann einen Großteil der hierfür nötigen ESG-Datenerfassung und -Berichterstattung automatisieren. Es kann z.B. den Energieverbrauch (aus Zählern oder der GLT) konsolidieren, Wasserverbräuche und Müllmengen erfassen und all diese Daten an zentraler Stelle vorhalten. Moderne IWMS lassen sich mit Energiemanagementsystemen oder Smart Metern koppeln, um diese Daten kontinuierlich zu ziehen. Der Vorteil zeigt sich, wenn ein CSRD-konformer Nachhaltigkeitsbericht erstellt werden muss oder interne Umweltziele überwacht werden sollen: Die Daten liegen bereits im System vor, aufbereitet und strukturiert. Einige IWMS-Lösungen bieten sogar spezielle Nachhaltigkeits-Module an, die Daten an gängige Reporting-Standards anlehnen (z.B. GRI, SASB oder die kommenden europäischen ESRS). So kann die Software beispielsweise automatisch Verbräuche in CO₂-Äquivalente umrechnen und Berichte gemäß den CSRD-Anforderungen erzeugen. Das bedeutet, ein IWMS übernimmt nicht nur die Datensammlung, sondern teilweise auch die Berechnung und Formatierung der Ergebnisse, wie sie Regulatoren oder Auditoren benötigen. Wenn Prüfer oder ESG-Verantwortliche die Daten verifizieren wollen, ist alles zentral mit Prüfpfad hinterlegt (also welcher Sensor oder welcher Eintrag zu welcher Zahl im Bericht geführt hat).

Auch das Live-Monitoring von ESG-KPIs ist möglich: Ein Dashboard könnte z.B. den aktuellen Energieverbrauch pro Quadratmeter gegenüber einem Zielwert (etwa dem Limit für „nearly zero-energy buildings“ gemäß EU-Vorgaben) anzeigen oder die Recyclingquote bei Abfällen tracken. Da der Gebäudebetrieb rund ein Drittel des Energieverbrauchs und der Emissionen ausmacht, können FM-Verantwortliche über IWMS-Dashboards direkt sehen, wo sie in Bezug auf die Unternehmens-Klimaziele stehen, und entsprechende Anpassungen vornehmen. Wenn z.B. die Daten zeigen, dass der Gasverbrauch dieses Jahr höher liegt als letztes trotz milderer Temperaturen, können sie systematisch nach Ursachen suchen – defekte Regelventile, geänderte Nutzungszeiten – und Gegenmaßnahmen ergreifen. Die EU-Taxonomie mit ihren technischen Bewertungskriterien für Gebäude (z.B. primärenergetische Anforderungen, Sanierungsstandards) fordert oft, Verbesserungen in der Energieeffizienz nachzuweisen oder Grenzwerte einzuhalten; ein IWMS kann hier unterstützen, indem es die relevanten Kennzahlen speichert und deren Entwicklung aufzeigt. So ließe sich z.B. im System festhalten, welchen Energieeffizienzklasse (EPC) ein Gebäude hat und ob es durch Maßnahmen wie LED-Umrüstung Fortschritte in Richtung Taxonomie-Konformität macht.

Benchmarking ist eine weitere Praxis, die durch IWMS-Daten ermöglicht wird. Unternehmen mit mehreren Gebäuden können Kennzahlen standortübergreifend vergleichen. Das IWMS kann zum Beispiel Berichte generieren, die den Energieverbrauch pro m², die Instandhaltungskosten pro m² oder die Flächenauslastung verschiedener Standorte gegenüberstellen. So erkennt man schnell Best Practices und Ausreißer: Falls z.B. ein Büro in München besonders niedrige Betriebskosten aufweist, kann man analysieren, was dort anders gemacht wird als in einem teureren Standort. Auf Branchenebene erleichtert die Verfügbarkeit solcher Daten auch das Erreichen von Standards wie DIN EN 15221-7, der Leitlinien fürs FM-Benchmarking bietet, oder die Nutzung von GEFMA-Kennzahlenkatalogen. Die GEFMA definiert etwa Kennzahlen und Richtwerte für FM-Prozesse, und ein IWMS kann so eingestellt werden, dass es diese Kennzahlen kontinuierlich berechnet. Unternehmen können sich so intern und extern messen – etwa Kennzahlen an den FM-Benchmark der GEFMA-FM-Excellence-Initiative übermitteln.

Zudem unterstützt das IWMS kontinuierliche Verbesserungsprozesse durch konfigurierbare Schwellwertalarme. Beispielsweise kann festgelegt werden, dass ein Alarm ausgelöst wird, wenn die Temperatur in einem Serverraum 30 °C überschreitet oder wenn die durchschnittliche Behebungszeit von Störungen in einem Monat über X Stunden steigt. Das System verschickt dann automatisch eine Benachrichtigung an die Verantwortlichen, sobald diese Bedingungen eintreten. Dadurch können Probleme adressiert werden, bevor sie kritisch oder chronisch werden. Über die Zeit betrachtet, können anhand der Alarmhistorie ebenfalls Optimierungen vorgenommen werden – z.B. wenn häufige Alarmursachen identifiziert sind, kann man Investitionen gezielt dort tätigen (etwa in redundante Klimatechnik, falls ständig Temperaturalarme auftreten).

Nicht zuletzt liefern die IWMS-Daten eine fundierte Basis für die strategische Planung. Investitionsentscheidungen für Sanierungen oder Ersatzbeschaffungen können mit Blick auf Wartungs- und Leistungsdaten getroffen werden (etwa: diese Kälteanlage hatte 5 Ausfälle dieses Jahr und ist 15 Jahre alt, der Trend deutet auf Lebenszeitende – Austausch im nächsten Budget einplanen). Flächennutzungs-Trends helfen zu entscheiden, ob eher Flächen abgebaut oder dazu gemietet werden sollten. Die Tatsache, dass all diese Einblicke aus einem integrierten System kommen, stellt Konsistenz sicher – die Entscheidungen beruhen auf Fakten, die den vollen Kontext berücksichtigen (Instandhaltung, Nutzung, Kosten etc. gemeinsam) und nicht auf isolierten Informationen.

Angenommen, ein deutscher Immobilienbetreiber möchte die EU-Taxonomie-Konformität eines Gebäudes erhöhen, um z.B. grüne Finanzierungen zu erhalten. Er kann aus dem IWMS ablesen, wo das Gebäude aktuell steht (Energieverbrauch, CO₂-Emissionen pro m², evtl. welche Effizienzmaßnahmen schon umgesetzt wurden) und durchspielen, welchen Effekt bestimmte Modernisierungen hätten. Manche fortgeschrittenen Systeme ermöglichen solche Simulationen oder liefern zumindest die Datenbasis dafür (man kann sie z.B. in ein Tool wie OneClickLCA oder in Excel exportieren, um Szenarien zu rechnen). Wenn das IWMS etwa zeigt, dass die Beleuchtung 25 % des Stroms verbraucht, kann man berechnen, wieviel Einsparung LED-Technik bringen würde und ob damit der Taxonomie-Grenzwert erreichbar wird.

Zusammenfassend geben IWMS-Dashboards und Monitoring-Funktionen Facility Managern und ESG-Beauftragten den Pulsschlag des Gebäudes in die Hand, und die historischen Daten ermöglichen es, daraus zu lernen und sich stetig zu verbessern. Dadurch wird der Betrieb nicht einfach „auf Autopilot“ belassen – er wird permanent optimiert und an sowohl die Unternehmensziele (Kosten, Qualität, Zufriedenheit) als auch regulatorische Vorgaben (Sicherheit, Nachhaltigkeit) angepasst. Mit einer auditfesten Datenspeicherung können Unternehmen zudem beruhigt Audits oder Zertifizierungen (wie ISO 50001 Energiemanagement oder Gebäudezertifizierungen nach DGNB/LEED) angehen, da die Leistungsnachweise lückenlos aus dem System abrufbar sind. Letztlich fungiert das IWMS als zentrales Nervensystem: Es überwacht alle Vitalfunktionen des Gebäudes, ermöglicht schnelle Reflexe auf Abweichungen und ein langfristiges Lernen, was das Kennzeichen eines resilienten, zukunftssicheren Facility Managements ist.