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Flächen- und Umzugsmanagement

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Flächen- und Umzugsmanagement: Bürogebäude im hybriden Zeitalter

Flächen- und Umzugsmanagement: Bürogebäude im hybriden Zeitalter

Ein effizientes Flächen- und Umzugsmanagement stellt sicher, dass große Bürogebäude auch bei Trends wie Hybridarbeit, organisatorischen Umstrukturierungen und sich wandelnden Projektteams anpassungsfähig bleiben. Durch eine aktive Steuerung der täglichen Belegung und eine strategische Optimierung der Flächennutzung können Facility Manager sowohl ein herausragendes Mieter-/Mitarbeitererlebnis unterstützen als auch Kosteneffizienz vorantreiben – und dabei die Einhaltung lokaler Arbeits- und Arbeitsplatzvorschriften gewährleisten. So definieren Arbeitsplatzstandards wie die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) Mindestanforderungen an Fläche und Sicherheit für Büros, und bei Änderungen der Arbeitsumgebung sind die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats zu berücksichtigen. Ein proaktiver Ansatz umfasst sowohl das tägliche Belegungsmanagement (dafür zu sorgen, dass Schreibtische und Besprechungsräume dem tagesaktuellen Aufkommen gerecht werden) als auch die langfristige Flächenstrategie (Layouts neu denken oder Teams umziehen, wenn es die Geschäftsanforderungen erfordern). Nahtlose Umzugsprozesse – von kleineren internen Arbeitsplatzwechseln bis hin zu großen Abteilungsumzügen – minimieren Unterbrechungen, so dass der Geschäftsbetrieb auch während physischer Umgestaltungen weitgehend ungestört weiterlaufen kann. Im Zeitalter von Hybridarbeit ist es entscheidend, die physische Büroumgebung an das sich verändernde Verhalten der Mitarbeiter anzupassen (z. B. flexible Anwesenheitsmuster und mobiles Arbeiten). Es geht es beim Management eines Büroportfolios im Kern darum, das Flächenangebot mit den geschäftlichen und kulturellen Zielen der Organisation auszubalancieren. Durch die hier beschriebenen Techniken – von Belegungsprognosen bis hin zur Szenarioplanung – leisten die Verantwortlichen genau diese Balancearbeit laufend, sodass weder Überkapazitäten noch Platzmangel die Firma ausbremsen.

Nicht zuletzt schafft der Governance-Rahmen aus SLAs, KPIs und regelmäßigem Reporting eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung im Facility-Betrieb. Er macht die Leistung transparent und hilft, Optimierungspotenziale zu erkennen. Große Bürogebäude in Deutschland – und anderswo – sind dann erfolgreich, wenn Fläche nicht als statisch betrachtet wird, sondern als flexibles, lebendiges Umfeld gemanagt wird. Durch proaktive Planung, optimierte Aufteilung, die Nutzung flexibler Desk-Sharing-Modelle, perfektionierte Umzugsprozesse sowie den Einsatz moderner Technologien und Daten schaffen Organisationen Arbeitswelten, die sich schnell verändernden Anforderungen anpassen können. Diese Agilität unterstützt die Weiterentwicklung des Unternehmens, sei es bei schnellem Wachstum, Reorganisationen oder neuen hybriden Arbeitsmustern. Sie fördert auch das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter, indem stets die richtige Umgebung zur richtigen Zeit geboten wird. Letzten Endes geht es beim strategischen Flächen- und Umzugsmanagement darum, Veränderungen nicht als Störung, sondern als Normalfall zu betrachten und aktiv zu gestalten – sodass der Arbeitsplatz zu einem Wettbewerbsvorteil wird, der mit der Mission des Unternehmens und den Arbeitsweisen seiner Menschen mitwächst und mit sich wandelt.

Flächen- und Umzugsmanagement im operativen FM: Raumoptimierung und reibungslose Umzüge im Gebäudebetrieb

Belegungsplanung & Prognosen

In einer Arbeitswelt mit hybriden Modellen können die Belegungszahlen im Büro von Tag zu Tag stark schwanken. Eine Belegungsplanung stützt sich auf Echtzeitdaten und Prognosen, um sicherzustellen, dass die vorhandene Fläche dem Bedarf entspricht – ohne Überbelegung, aber auch ohne Leerstand. Viele Organisationen setzen inzwischen auf Live-Daten zur Flächenauslastung – von Zugangskarten-Protokollen über IoT-Belegungssensoren bis hin zu Buchungsanalysen – um zu messen, wie Arbeitsplätze tatsächlich genutzt werden. Diese Datenquellen zeigen Muster wie besonders stark frequentierte Bürotage (oft Mitte der Woche) und untergenutzte Bereiche. Darauf aufbauend erstellen Planer Bedarfsvorhersagen und passen das Verhältnis von Mitarbeiterzahl zu Schreibtischen entsprechend an. In einem traditionellen 1:1-Modell hatte jeder Mitarbeiter einen festen Schreibtisch; hybride Strategien ermöglichen jedoch geringere Quoten. Untersuchungen zeigen, dass bei flexiblen Arbeitsmodellen etwa 1,5 Mitarbeiter auf einen Arbeitsplatz kommen können, wodurch sich der Flächenbedarf um rund 20% reduzieren lässt. Anhand solcher Kennzahlen kann ein Facility Manager prognostizieren, wie viele Arbeitsplätze z.B. benötigt werden, wenn durchschnittlich 60% der Belegschaft anwesend sind, aber an Spitzentagen 80%. Diese Prognosen fließen in Entscheidungen ein, ob Flächen konsolidiert oder als Puffer vorgehalten werden.

Die Einhaltung von Vorschriften und das Wohl der Mitarbeiter haben dabei höchste Priorität. Deutsche Vorschriften wie die Arbeitsstättenverordnung schreiben Mindestflächen pro Person vor, um überfüllte Büros zu vermeiden – in der Regel mindestens 8 m² für den ersten Arbeitsplatz plus 6 m² für jeden weiteren im selben Raum. Dieser Richtwert stellt eine angemessene Dichte sicher und berücksichtigt Bewegungsflächen sowie Platz für Arbeitsmittel und Mobiliar. Belegungspläne müssen solche Grenzwerte respektieren (und ggf. auch pandemiebedingte Abstandsregeln einhalten) und so der Sorgfaltspflicht des Arbeitgebers für einen sicheren, gesunden Arbeitsplatz nachkommen. Durch die Kombination datengestützter Einblicke mit regulatorischen Vorgaben vermeiden Planer sowohl Überbelegung als auch ineffizienten Leerstand. Das Ergebnis ist eine bedarfsgerechte Arbeitsumgebung: genug Schreibtische und Bereiche für Zusammenarbeit an den stärksten Tagen, aber nicht so viele, dass an ruhigeren Tagen teurer Raum ungenutzt bleibt. Wichtig ist, dass dieser Prozess kontinuierlich erfolgt – Facility Manager passen Prognosen regelmäßig an, wenn Teams wachsen oder schrumpfen und sich Hybrid-Arbeitsmuster ändern. So bleibt der Büro-Fußabdruck flexibel und kosteneffizient.

Flächenoptimierung & Multi-Space-Konzepte

Moderne Büros wandeln sich von einheitlichen Schreibtischlandschaften zu „Multi-Space“-Konzepten, die verschiedene Arbeitsaktivitäten unterstützen. Effektive Flächenoptimierung bedeutet, offene Büros in einen Mix aus Zonen zu unterteilen – für fokussiertes Arbeiten, Zusammenarbeit und Erholung – und das Layout je nach Bedarf anzupassen. In der Praxis heißt das, gezielt Bereiche für konzentriertes Einzelarbeiten (Ruhezonen), lebendige Kollaborationsbereiche für Teamarbeit, Lounge-Ecken für Pausen usw. zu schaffen. Das Ziel ist, dass jeder Quadratmeter einen klaren Zweck erfüllt. Dieser aktivitätsbasierte Ansatz stellt darauf ab, dass Mitarbeiter für unterschiedliche Aufgaben unterschiedliche Umgebungen benötigen. Beispielsweise ermöglichen ruhige Zonen ungestörtes, konzentriertes Arbeiten, während nahegelegene Teamflächen mit entsprechender Ausstattung Brainstormings erleichtern. Durch die gezielte Gestaltung solcher Zonen können große Büros verschiedenste Arbeitsstile gleichzeitig unterstützen, was Produktivität und Zufriedenheit insgesamt steigert.

Eine wichtige Strategie, um untergenutzte Bereiche freizusetzen, ist die Einführung von Desk-Sharing oder flexiblen Belegungsmodellen (im nächsten Abschnitt ausführlicher behandelt). Wenn nicht mehr alle Mitarbeitenden gleichzeitig im Büro sind, können vormals fest zugeordnete Arbeitsplätze, die sonst leer stünden, in alternative Nutzungen umgewandelt werden – etwa zusätzliche Besprechungsinseln, Projektarbeitsräume oder Kreativ-Lounges. Viele Unternehmen stellen fest, dass Desk-Sharing und „Hot Desking“ die Flächeneffizienz deutlich verbessern, indem ungenutzte Schreibtischkapazitäten eliminiert werden. In Deutschland, wo Büroflächen und Nebenkosten teuer sind, kann das Umwidmen und bessere Auslasten von Flächen signifikante Einsparungen bringen oder die Möglichkeit eröffnen, frei werdende Fläche unterzuvermieten. Allerdings geht es bei der Flächenumwandlung nicht nur um Effizienz – sie dient auch dem Wohlbefinden der Mitarbeiter. Eine Vielfalt von Arbeitsumgebungen (z.B. Telefonkabinen für vertrauliche Anrufe, ruhige Ecken mit ergonomischen Sesseln, Stehtische für kurze Besprechungen usw.) gibt den Mitarbeitern die Wahlfreiheit, die Umgebung passend zur Aufgabe zu wählen, was Komfort und Effektivität fördern kann.

Damit diese geteilten und dynamischen Flächen funktionieren, setzen Organisationen oft eine Clean-Desk-Policy und nutzungsbasierte Verhaltensregeln durch. Eine Clean-Desk-Policy stellt sicher, dass gemeinsam genutzte Arbeitsplätze stets ordentlich und für den nächsten Nutzer bereit sind – Mitarbeiter müssen am Tagesende persönliche Gegenstände und Unterlagen vom Tisch räumen und vertrauliche Dokumente wegsperren. Das hält nicht nur die Umgebung aufgeräumt, sondern ist im Desk-Sharing auch aus Datenschutzgründen unerlässlich. Verhaltensregeln betreffen außerdem Aspekte wie Lärmpegel (z.B. dass in Ruhezonen wirklich Ruhe herrscht und Telefonate in dafür vorgesehenen Räumen geführt werden) und die Etikette bei gemeinsam genutzten Ressourcen. Deutsche Unternehmen, die Desk-Sharing einführen, haben es als entscheidend erlebt, Nutzungsregeln vorab festzulegen – in einer Umfrage gaben über 80% der Büros an, vor der Einführung von Desk-Sharing Regeln wie das Aufräumen des Arbeitsplatzes und ein Verbot persönlicher Gegenstände aufgestellt zu haben. Durch die Optimierung der Fläche mit modularen Zonen und die konsequente Durchsetzung einer respektvollen Nutzungskultur können Facility Manager hybriden Teams auf weniger Quadratmetern eine voll funktionsfähige Umgebung bieten, ohne auf Komfort oder Funktionalität zu verzichten. Das Resultat ist ein agiles Büro, das sich – ähnlich einem Baukastensystem – rasch umkonfigurieren lässt, wenn sich Projektanforderungen oder Teamgrößen ändern, und das für jede Aufgabe die passende Umgebung bereitstellt.

Desk-Sharing & flexible Belegungsmodelle

Desk-Sharing-Modelle – etwa „Hot Desking“, Hoteling oder andere flexible Platzzuweisungen – sind zum Kernstück der Bewirtschaftung hybrider Arbeitsplätze geworden. Anstatt dass jeder Mitarbeiter einen festen Schreibtisch hat, teilen sich mehrere Personen einen Arbeitsplatz, die zu unterschiedlichen Zeiten im Büro sind. Damit dies reibungslos funktioniert und von den Mitarbeitern akzeptiert wird, bedarf es sowohl der richtigen Technik als auch eines Change-Managements.

Auf der technischen Seite ist eine zuverlässige Buchungsplattform für Arbeitsplätze unverzichtbar. Diese Software (oft Teil eines IWMS oder als eigenständige App) ermöglicht es Mitarbeitern, unkompliziert einen Schreibtisch für die Tage oder Stunden zu reservieren, an denen sie ins Büro kommen möchten. Ein gutes Buchungssystem zeigt einen aktuellen Lageplan mit freien Plätzen, erlaubt Vorausbuchungen und kann sogar automatisch „No-Shows“ stornieren, wenn jemand nicht rechtzeitig eincheckt. Solche Tools gleichen die Nachfrage nach Plätzen mit dem Angebot in Echtzeit ab, verhindern Engpässe und stellen sicher, dass niemand ins Büro kommt und keinen Platz findet. Beispielsweise kann ein Mitarbeiter am Montag über die App sehen, welche Schreibtische in seinem Teambereich am Mittwoch verfügbar sind, und sich per Klick einen aussuchen. Falls sich seine Pläne ändern, gibt er den Platz wieder frei. Die erfassten Buchungsdaten sind sehr wertvoll – sie zeigen Nutzungsmuster (z.B. welche Tage besonders stark sind, welche Bereiche schnell ausgebucht sind) und können in weitere Flächenanpassungen einfließen. Häufig werden Buchungssysteme mit dem Gebäudezugang verknüpft (um zu erfassen, ob gebuchte Personen tatsächlich erscheinen) oder sogar mit dem Reinigungsplan (damit etwa nach Nutzung eines Shared Desks gezielt gereinigt werden kann).

Genauso wichtig ist das Change-Management rund um Desk-Sharing. Die Mitarbeiter müssen die neuen Spielregeln verstehen, und das Management muss aktiv als Unterstützer auftreten. Typische Verhaltensregeln umfassen: den Arbeitsplatz „ohne Spuren zu hinterlassen“ wieder verlassen (alles einpacken und den Tisch so hinterlassen, wie man ihn vorgefunden hat), auf Ruhe in gemeinsamen Bereichen achten (z.B. Lautlos-Modus für Geräte, Telefonate nur in Telefonboxen) und Rücksicht bei der Nutzung gemeinsamer Schreibtische (etwa keine dauerhafte Belegung durch frühes Reservieren ohne Nutzung). Transparente Kommunikation ist entscheidend – viele Unternehmen, die Desk-Sharing einführen, stellen FAQs, Leitfäden oder sogar Trainings bereit, wie man Plätze reserviert und welche Etikette gilt. Laufende Kommunikation und Beteiligung helfen, die emotionale Komponente des Wandels aufzufangen; schließlich bedeutet das Aufgeben des eigenen Schreibtischs für manche eine große Veränderung. Eine bewährte Methode ist, Mitarbeiter frühzeitig einzubeziehen (z.B. durch Pilotprojekte mit Freiwilligen und anschließendes Feedback), um Akzeptanz zu schaffen. Wichtig ist auch die Vorbildfunktion der Führungskräfte: Wenn das Management weiter im eigenen Büro sitzt, während von den Mitarbeitern Desk-Sharing erwartet wird, schürt das Unmut. Nutzen hingegen auch Führungskräfte offene, geteilte Bereiche, signalisiert das, dass flexible Arbeitsplätze in der ganzen Organisation gelebt werden.

Um den Erfolg des Desk-Sharing zu beurteilen, verfolgen Facility Manager Schlüsselkennzahlen. Eine davon ist die durchschnittliche tägliche Belegung – also wie viel Prozent der verfügbaren Schreibtische an einem typischen Tag tatsächlich genutzt werden (bzw. an Spitzentagen). Dies hilft zu überprüfen, ob die gewählte Belegungsquote (z.B. 0,7 Arbeitsplätze pro Mitarbeiter) richtig bemessen ist. Eine weitere Kennzahl ist die No-Show-Rate bei Reservierungen, d.h. wie oft gebuchte Schreibtische ungenutzt bleiben, weil Mitarbeiter doch nicht ins Büro kommen. Eine hohe No-Show-Rate (beispielsweise dauerhaft über 10%) deutet auf Ineffizienzen hin und kann Maßnahmen wie automatische Freigaben oder Erinnerungsfunktionen erforderlich machen. Die Überwachung der No-Shows zeigt, ob die Benutzer das System diszipliniert nutzen oder ob Anpassungen nötig sind (z.B. strengere Regeln bei wiederholten No-Shows). Schließlich sind Mitarbeiter-Zufriedenheitswerte entscheidend – durch Umfragen oder Feedback-Tools sollte erfasst werden, wie die Beschäftigten das neue flexible Arbeitsplatzkonzept empfinden. Finden sie leicht einen Platz? Können sie produktiv arbeiten? In einer aktuellen deutschen Studie gaben fast 60% der Beschäftigten an, mit dem Desk-Sharing in ihrem Unternehmen überwiegend zufrieden zu sein, während knapp 20% wenig oder gar nicht zufrieden waren; etwa die Hälfte würde dennoch einen festen Arbeitsplatz vorziehen. Durch solches Feedback und das Ansprechen von Kritikpunkten (z.B. mehr Ruhezonen einrichten, wenn Lärm bemängelt wird) kann das Desk-Sharing-Modell kontinuierlich verbessert werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Desk-Sharing die Flächenauslastung und bereichsübergreifende Zusammenarbeit deutlich steigern kann, wenn es mit Bedacht eingeführt wird – unterstützt von nutzerfreundlicher Buchungstechnik, klaren Verhaltensrichtlinien samt Führungsvorbild sowie kontinuierlicher Erfolgskontrolle der Nutzung und Zufriedenheit, um nachzusteuern.

Umzugs- & interne Umzugskoordination

Büroumzüge – ob es nun um einzelne Mitarbeitende oder ganze Abteilungen geht – sind komplexe Vorhaben, die eine sorgfältige Koordination erfordern. In großen deutschen Büros gibt es häufig einen ständigen „Churn“ an internen Umzügen, wobei mittelgroße Organisationen jährlich rund 40% ihrer Mitarbeiterumzüge intern verzeichnen (manche sogar über 100%, was bedeutet, dass im Schnitt jeder Arbeitsplatz einmal pro Jahr verlegt wird). Ein effektives Management dieses Umzugsgeschehens ist entscheidend, um Störungen des Betriebs zu vermeiden.

Hierfür wird ein strukturiertes Umzugsframework genutzt, um Umzüge systematisch zu planen und durchzuführen:

  • Planung & Terminierung: Jeder Umzug beginnt mit einem klaren Plan und Zeitplan. Umzugskoordinatoren erfassen zunächst den Umfang – wen oder was es betrifft und wohin umgezogen wird. Dann entwickeln sie einen Umzugsplan, der alle Schritte und Verantwortlichkeiten zeitlich aufeinander abstimmt. Angenommen, 50 Personen im 5. Stock tauschen mit 50 Personen im 3. Stock die Fläche an einem Wochenende: Der Plan würde z.B. vorsehen, dass am Freitag gepackt wird, am Samstag die Kisten transportiert werden und am Sonntag die IT eingerichtet wird – jeweils mit detaillierten Checklisten. Umzüge werden oft außerhalb der Geschäftszeiten terminiert – abends oder am Wochenende – um die Beeinträchtigung des Tagesgeschäfts zu minimieren. In einem konkreten Beispiel eines Hauptquartier-Umzugs wurde der Hauptumzug über ein Wochenende durchgeführt, sodass die Mitarbeiter am Montag in einem voll funktionsfähigen neuen Büro starten konnten. Durch das Verlegen der Hauptarbeiten in die arbeitsfreie Zeit wird die Ausfallzeit für den normalen Betrieb gegen null reduziert.

  • Kommunikation: Ein erfolgreicher Umzug bezieht viele Beteiligte mit ein – die umziehenden Mitarbeiter, die IT-Abteilung, externe Umzugsfirmen, das Gebäudemanagement (für Lift-Reservierungen), die Sicherheit (für Zugangskartenanpassungen) usw. Frühzeitige und häufige Kommunikation ist entscheidend. Abteilungs- und Teamleiter sollten eingebunden werden, um Informationen an ihre Teams weiterzugeben. In der Regel werden Umzugsinformationen per E-Mail oder Aushang verbreitet, die Details enthalten: Was soll gepackt werden, wichtige Termine, Informationen zum neuen Standort. Meist gibt es eine Umzugskoordination oder Projektleitung, die als zentrale Ansprechperson fungiert. Diese Person stellt sicher, dass alle – von Elektrikern über Netzwerkadministratoren bis zum Möbelpacker – ihre Aufgaben und Zeiten kennen. In den Wochen vor dem Umzug finden oft Abstimmungsmeetings statt, um IT- und Facility-Teams aufeinander abzustimmen – etwa, dass die IT bestätigt, alle Netzwerkanschlüsse am neuen Platz funktionieren werden, und Facility Management sicherstellt, dass neue Schlüssel oder Zugänge bereitstehen. Eine transparente Kommunikation reduziert Ängste und verhindert, dass Aspekte übersehen werden.

  • Durchführung: Am Umzugstag muss alles wie am Schnürchen laufen. In deutschen Bürogebäuden ist häufig zu koordinieren, dass Aufzüge und Ladebereiche für den Umzug reserviert sind. Größere Möbel und Kisten nutzen meist den Lastenaufzug, um Personenaufzüge nicht zu blockieren; bei großen Umzügen wird ein Aufzug oft exklusiv gebucht und mit Schutzverkleidungen ausgekleidet, um Schäden zu vermeiden. Die Flursteuerung beinhaltet oft festgelegte Routen für die Umzugshelfer – beispielsweise Nutzung von Serviceliften oder Hintereingängen – um Hauptverkehrswege freizuhalten. Falls Umzüge während der Arbeitszeit stattfinden (z.B. ein kleiner Bereichswechsel, der nicht warten kann), werden ggf. Teile des Flurs temporär abgesperrt. Eine klare Beschilderung wie „Vorsicht, Umzug – bitte andere Route nutzen“ lenkt Personen um aktive Umzugszonen herum. Gestaffelte Umzugsabläufe tragen ebenfalls zur Ordnung bei: Anstatt dass Dutzende Kisten gleichzeitig bewegt werden, arbeitet das Team in Etappen, um den Flur nicht zu überlasten. Zur Durchführung gehören natürlich auch exakte Beschriftungssysteme: jedes Möbelstück, jeder Karton ist idealerweise mit dem Zielort (neues Stockwerk, Raum, Arbeitsplatznummer) versehen, sodass beim Transport nichts verwechselt wird. Im Plan sind kritische Aufgaben wie die IT-Verkabelung genau getaktet – das Ab- und Wiederanschließen von Rechnern, Telefonen, Druckern am neuen Platz – ebenso wie etwaige Möbelmontagen. Diese Schritte werden oft kurz nach dem physischen Transport erledigt, damit die Arbeitsplätze schnell einsatzbereit sind. Häufig werden Umzüge mit Hilfe externer professioneller Möbelspediteure durchgeführt, die unter Anleitung des internen Koordinators arbeiten.

  • Business Continuity: Während des gesamten Umzugs steht im Fokus, die Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb minimal zu halten. Das bedeutet z.B., dass geschäftskritische Teams Priorität bei der Umzugsplanung haben – ein Plan kann vorsehen, dass z.B. die IT-Abteilung als letztes umzieht, damit sie bis zuletzt andere unterstützen kann, oder dass das Trading-Team als erstes wieder einsatzbereit sein muss und daher zuerst eingerichtet wird. Manche Unternehmen richten auch temporäre Swing Spaces ein (Ersatzflächen), in denen Mitarbeiter arbeiten können, falls ihr Bereich kurzzeitig nicht nutzbar ist. Steht keine Swing-Fläche zur Verfügung, werden die Umzüge in eng koordinierten Phasen – teils mit Nachtarbeit – durchgeführt, um die Leute so wenig wie möglich „heimatlos“ zu machen. Die bereichsübergreifende Koordination umfasst auch die Zusammenarbeit mit der Personalabteilung (um Mitarbeiterverzeichnisse und Organisationspläne anzupassen), der Sicherheitsabteilung (Anpassung von Zutrittsrechten zu den neuen Bereichen) und dem Reinigungsdienst (um nach dem Umzug Kartonagen und Schutzmaterial zu entfernen und die neuen Bereiche sauber zu hinterlassen). Nach der Durchführung erfolgt oft ein „Lessons Learned“ oder Nachkontrolle (meist in der Folgewoche), um eventuelle Probleme aufzunehmen – z.B. vermisste Gegenstände, technische Störungen – und Feedback für künftige Umzüge einzuholen.

Nahtlose Arbeitsplatzwechsel ohne Produktivitätsverlust

Durch das Befolgen eines solchen detaillierten Umzugsframeworks gelingt es deutschen Facility Managern, Umzüge aus Sicht der Mitarbeiter nahezu „unsichtbar“ zu machen – im Idealfall verlässt ein Mitarbeiter am Freitag seinen alten Arbeitsplatz und findet am Montag seinen neuen Platz voll funktionsfähig vor, als wäre nichts gewesen. Um dies zu erreichen, sind eine „militärische Präzision“ in der Planung und eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten notwendig. Digitale Umzugstools (Teil des IWMS, siehe nächster Abschnitt) können dabei unterstützen, Aufgaben und Inventar zu verfolgen. Wenn alles gut läuft, vermeidet das Unternehmen Produktivitätsverluste – ein Beispielumzug einer 250-Personen-Firma führte zu 0 Betriebsunterbrechung, da am nächsten Arbeitstag sämtliche Systeme liefen. Ein solches Ergebnis wird erzielt, indem man sich an Prozesse hält und dafür sorgt, dass alle – vom Top-Management bis zum IT-Techniker – beim Umzug an einem Strang ziehen und ihre Rollen kennen.

Verwaltung von Mobiliar, Einrichtungsgegenständen & Ausstattung (FF&E)

Die Flexibilität einer Arbeitsumgebung hängt maßgeblich von ihrer Möblierung und Ausstattung ab. Große Büros verfügen über Hunderte oder Tausende von Assets – Schreibtische, Stühle, Schränke, Monitore, Konferenztechnik, Akustikelemente etc. –, die strategisch verwaltet werden müssen. Die moderne Facility-Philosophie betont standardisierte, modulare und rekonfigurierbare Büromöbel, die schnelle Umbauten und wechselnde Anforderungen unterstützen. Modulare Büromöbelsysteme bestehen aus Elementen, die sich leicht zusammenstellen, auseinandernehmen und versetzen lassen – beispielsweise Schreibtische, die sich zu Gruppen zusammenschließen lassen, oder Trennwände auf Rollen. Solches Mobiliar ist meist leicht und für Flexibilität konzipiert, wodurch ein gewisses Maß an „Zukunftssicherheit“ im Raum entsteht. Wenn ein Team von 10 auf 15 Personen wächst, können modulare Tische umgestellt oder ergänzt werden, ohne komplett neues Mobiliar beschaffen zu müssen. Zusammenklappbare oder stapelbare Elemente können eingelagert werden, wenn sie nicht gebraucht werden, und bei Bedarf wieder aufgestellt werden (z.B. klappbare Tische oder mobile Sichtschutzwände). Deutsche Unternehmen definieren oft Möbelstandards, die eine kleine Auswahl bewährter Modelle und Größen (für Stühle, Tische etc.) vorsehen, um Konsistenz und Austauschbarkeit zu gewährleisten. So kann ein Stuhl aus dem einen Stockwerk problemlos im anderen verwendet werden, oder Anbauelemente für Schreibtische passen überall – was die Wartung und Umbauten vereinfacht.

Asset-Tracking ist ein wesentlicher Bestandteil der FF&E-Verwaltung (Furniture, Fixtures & Equipment). Große Büros nutzen Inventarkennzeichnungen (Barcode- oder RFID-Etiketten an Möbeln und Geräten) und führen eine Bestandsdatenbank, die häufig in ein IWMS integriert ist. Dadurch wissen Facility Manager genau, welche Ausstattung vorhanden ist, wo sie sich befindet und in welchem Zustand sie ist. Beispielsweise hat jeder Schreibtisch eine Inventar-ID und einen Eintrag im System mit Angaben zu Typ, Maße, Kaufdatum und aktuellem Standort. Durch eine digitale Nachverfolgung können bei Umzügen Assets quasi virtuell „ausgecheckt“ von Standort A und in Standort B „eingecheckt“ werden, sodass die Bestandsübersicht in Echtzeit korrekt bleibt. Das IWMS-Assetmanagement-Modul stellt sicher, dass nichts verloren geht oder vergessen wird, und dass die Nutzung der Ausstattung optimiert wird (z.B. kann man erkennen, dass noch genügend Reserve-Bürostühle im Lager sind und daher keine neuen gekauft werden müssen). Es unterstützt auch die Instandhaltung – wenn beispielsweise ein bestimmtes Modell Bürostuhl zurückgerufen wird oder Verschleiß zeigt, kann die Facility-Abteilung rasch alle entsprechenden Exemplare identifizieren und warten. Die Asset-Management-Funktionalität eines IWMS „hilft bei der Verfolgung und Verwaltung physischer Vermögensgegenstände wie Möbel, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß genutzt und instand gehalten werden.“. In manchen Fällen kommen fortschrittliche Methoden wie RFID-Scanner zum Einsatz, um schnell zu erfassen, welche Möbel wo stehen, oder QR-Codes an Konferenzraumgeräten, die verlinkte Informationen oder Serviceanfragen ermöglichen.

Lebenszyklusplanung für FF&E bedeutet, den langfristigen Einsatz und Austausch dieser Assets zu betrachten. Büromöbel und -ausstattung haben begrenzte Lebensdauern – ein qualitativ hochwertiger Bürostuhl hält z.B. 7–10 Jahre täglicher Nutzung stand, bevor Polster und Mechanik nachlassen. Teppiche, Leuchten oder Akustikpaneele haben ebenfalls empfohlene Nutzungsdauern. Facility Manager erstellen Lebenszykluspläne, die prognostizieren, wann größere Assets ersetzt oder aufgearbeitet werden müssen, und planen entsprechend Budget und Sammelbestellungen. Oft werden Anschaffungen gestaffelt, damit nicht alles Mobiliar auf einmal das Ende der Nutzungsdauer erreicht, oder es wird beispielsweise jedes Jahr 20% der Konferenztechnik erneuert, um die Systeme aktuell zu halten. Ergonomie und Sicherheit sind wichtige Treiber – §3a ArbStättV fordert vom Arbeitgeber, Arbeitsplätze so zu gestalten, dass Gesundheitsgefährdungen vermieden werden; kaputte Stühle oder instabile Tische müssen daher umgehend repariert oder ausgetauscht werden. Durch das Nachverfolgen von Alter und Zustand der Assets im IWMS können Warnungen eingerichtet werden, wenn Gegenstände zur Überprüfung anstehen. Viele Organisationen versuchen, zu vermeiden, dass z.B. alle Bürostühle gleichzeitig verschlissen sind, indem sie rollierend austauschen. Hochwertige Modelle haben oft lange Garantien (bei Premium-Stühlen oft 10–12 Jahre), was als Orientierung für die erwartbare Lebensdauer dienen kann.

Ein weiterer Aspekt sind flexible Einbauten – z.B. modulare Wandsysteme oder mobile Akustikkabinen, die wie Mobiliar zählen. Diese erlauben es, die Raumaufteilung eines Büros zu ändern, ohne umfangreiche Umbauten. Statt festen Trockenbauwänden nutzen einige Unternehmen z.B. demontierbare Glaswände, die je nach Bedarf neu konfiguriert werden können, oder freistehende Telefonboxen, die umgestellt werden können. Solche Investitionen in flexible FF&E machen künftige Umzüge einfacher und schneller (es sind keine aufwändigen Baumaßnahmen nötig) und unterstützen die benötigte Agilität.

Schließlich hängt effektives FF&E-Management auch mit Kosten und Nachhaltigkeit zusammen: Wer ein Möbel-Inventar sorgfältig verwaltet, kann mehr wiederverwenden und umverteilen, anstatt ständig neu zu kaufen – ein nachhaltiger Ansatz, der vielen deutschen Firmen wichtig ist. Es bedeutet auch: Wenn eine Abteilung geschlossen oder verkleinert wird, können deren Möbel als Reservepool für andere Bereiche dienen, statt entsorgt zu werden. Mit guter Pflege (Reinigung, kleineren Reparaturen) können hochwertige Möbel viele Jahre halten; wie erwähnt, haben Markenstühle oft 10 Jahre oder länger Garantie, was ihre vorgesehene Langlebigkeit widerspiegelt. Durch die Entwicklung von Standards für modulare Möbel, genaue Bestandsführung und vorausschauende Planung des Lebenszyklus stellen Facility Manager sicher, dass die physischen Ressourcen des Büros ebenso agil bleiben wie die Menschen, die sie nutzen – bereit, bei Bedarf schnell umgeräumt oder modernisiert zu werden, um die sich wandelnden Anforderungen des Geschäfts zu unterstützen.

Change-Szenarien & Bereitschaft (M&A, Umorganisation, Projektteams)

In der heutigen dynamischen Geschäftswelt kann es plötzlich heißen: „Wir übernehmen ein Unternehmen mit 100 neuen Mitarbeitern – wo bringen wir sie unter?“, oder: „Diese Abteilung wird umstrukturiert und halbiert – wie nutzen wir die Fläche jetzt?“. Die Bereitschaft für Veränderungsszenarien bedeutet, auf solche ungeplanten Erweiterungen oder Reduzierungen des Flächenbedarfs vorbereitet zu sein. Dies kombiniert Vorsorgeplanung (Optionsszenarien in der Hinterhand zu haben) mit Werkzeugen für eine schnelle Neuorganisation.

Eine Strategie dabei ist das Vorhalten einer Swing Space bzw. Pufferfläche im Immobilienportfolio. Eine Swing Space ist eine voll ausgestattete, temporär nutzbare Bürofläche, auf die Mitarbeiter während Umbauten oder unerwartetem Wachstum ausweichen können. Beispiel: Falls eine Etage renoviert wird, können deren Mitarbeiter für diese Zeit in eine Ausweichfläche ziehen. Oder wenn kurzfristig ein neues Projektteam entsteht, kann es zunächst in der Swingfläche Platz finden, bis eine dauerhafte Lösung bereitsteht. Idealerweise ist solch eine Fläche generisch und komfortabel – z.B. ein größerer offener Bereich mit flexiblem Mobiliar und einigen Reservemöbeln –, sodass sie sich für verschiedene Gruppen eignet. Eine solche Pufferfläche garantiert, dass größere Veränderungen (wie die Integration zweier Standorte nach einer Fusion) durchgeführt werden können, ohne den Betriebsablauf zu gefährden, da die Mitarbeiter übergangsweise kontinuierlich arbeitsfähig bleiben. Falls keine interne Swing-Fläche verfügbar ist, prüfen Firmen oft Kurzzeit-Anmietungen in Business-Centern oder bei Anbietern von Flex Offices als Auffanglösung.

Ein weiterer Baustein sind „Rapid Re-stack“-Techniken. Restacking bedeutet, die Verteilung der Abteilungen oder Teams auf Stockwerke/Gebäude neu zu organisieren. Ein schneller Re-stack kann z.B. nach einer Fusion nötig sein (Teams zusammenführen) oder um Flächen zu konsolidieren, damit man eine Etage freiziehen und Mietkosten sparen kann. Die Erfolgsfaktoren für einen Restack liegen in genauer Planung und Taktung – es muss festgelegt werden, welche Umzüge in welcher Reihenfolge stattfinden, um Unterbrechungen minimal zu halten –, und ggf. dem Einsatz von Swing-Flächen oder Wochenendumzügen, wie bereits besprochen. Planer müssen Abhängigkeiten berücksichtigen (Team A kann erst umziehen, wenn Team B seinen Bereich geräumt hat usw.) und eventuell in mehreren Phasen umziehen. Hierbei sind Szenarioplanungstools sehr hilfreich: Das Facility-Team kann verschiedene Varianten der Neuaufteilung am Bildschirm durchspielen, um die effizienteste oder störungsärmste zu finden.

Moderne Software unterstützt solche Planungen mit digitalen Flächenplan-Szenarien. Mit speziellen Funktionen im IWMS oder Planungssoftwares können Facility Manager verschiedene Umbau- oder Belegungsszenarien virtuell modellieren, bevor physisch etwas geändert wird. So kann man für den Fall, dass 50 zusätzliche Personen kommen, simulieren, einen großen Besprechungsraum in einen Open-Space-Bereich umzuwandeln, und sehen, wie das die Gesamtkapazität beeinflusst. Oder wenn ein Standort geschlossen werden soll, kann man testen, wie man die dortigen Teams im verbleibenden Gebäude unterbringen könnte, indem man Abteilungen auf andere Etagen verteilt. FM:Systems beschreibt das als Möglichkeit, „potenzielle Raumsituationen (Ausbauten, Erweiterungen, Umorganisationen, Zusammenlegungen usw.) proaktiv zu planen und zu visualisieren, sodass man auf alles vorbereitet ist.“. Diese Werkzeuge bieten oft interaktive Belegungsübersichten („Stacking Plans“), wo man Anforderungen (z.B. ein Team von 30 Leuten) virtuell auf Stockwerke verteilen kann, und berücksichtigen Planungsparameter je Abteilung (wie Fläche pro Mitarbeiter). Zudem lassen sich mehrere Szenarien vergleichen, inklusive der Folgekosten (z.B. Umbaukosten, Mehrbedarf an Möbeln). Durch das digitale Durchspielen kann man Fehler vermeiden und die beste Variante wählen, ohne in der realen Welt „auf gut Glück“ umräumen zu müssen.

Eskalations- und Genehmigungsprozesse spielen ebenfalls eine Rolle, insbesondere in Deutschland, wo Mitbestimmung und rechtliche Aspekte stark ausgeprägt sind. Größere Änderungen bei der Flächenaufteilung erfordern oft Freigaben vom Management und die Einbindung des Betriebsrats. Beispielsweise kann die Einführung eines Desk-Sharing-Konzepts oder eine wesentliche Änderung der Büroaufteilung die Mitbestimmungsrechte nach §87 BetrVG berühren, wodurch eine Zustimmung des Betriebsrats notwendig wird. Teil der Change-Bereitschaft ist es daher, klare Prozesse für solche Fälle definiert zu haben: So müssen etwa Bereichsleiter bei Platzbedarf einen offiziellen Flächenantrag stellen, der dann vom Immobilienmanagement geprüft und von der Geschäftsführung genehmigt wird, vor allem wenn er mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Ein solcher Antrag könnte sein: „Wir brauchen Plätze für 20 Neueinstellungen in München“. Dieser würde dann z.B. zur Prüfung an die Space Manager gehen, die Optionen und Kosten evaluieren. Ein Genehmigungsworkflow stellt sicher, dass – bevor Verpflichtungen wie Mietverträge eingegangen oder bauliche Maßnahmen gestartet werden – die entsprechenden Führungskräfte (z.B. Real Estate Director, CFO) ihre Zustimmung gegeben haben. Viele IWMS-Plattformen bieten Module für solche Space Requests, die entsprechende Freigaberoutings unterstützen. Das hält Entscheidungen transparent und dokumentiert.

Letztlich bedeutet bereit für Veränderungen zu sein auch, Notfallpläne zu haben: Was, wenn z.B. ein Standort wegen eines Wasserschadens kurzfristig unbenutzbar wird? Was, wenn ein überraschender Auftrag einen ganzen Projektbereich erfordert, den es bisher nicht gab? Indem man solche „Was wäre wenn?“-Fragen im Voraus stellt, kann die Facility-Abteilung Reaktionspläne ausarbeiten (evtl. in einem Playbook), sodass man im Ernstfall nicht unvorbereitet ist. Diese Agilität wurde in der Pandemie auf die Probe gestellt und bleibt relevant, da Unternehmen ihre Flächen nun laufend an hybride Konzepte anpassen. Im Kern geht es um strategische Flexibilität: Die physische Büroumgebung und die Governance der Flächennutzung müssen flexibel genug sein, um Überraschungen oder strategische Kursänderungen aufzufangen. Mit Swing-Flächen, modularer Einrichtung, Szenarioplanungs-Tools und definierten Entscheidungswegen können große Büros große Veränderungen schnell und mit minimalem Reibungsverlust bewältigen. Oder anders formuliert: Change-Szenario-Bereitschaft heißt, auf Unerwartetes vorbereitet zu sein, indem man sowohl Pläne als auch eine entsprechend wandlungsfähige Infrastruktur bereit hält, um effektiv reagieren zu können, wenn sich die Anforderungen des Unternehmens ändern.

Sicherheits- und Risikokontrollen am Umzugstag

Büroumzüge bringen – ob groß oder klein – eine Reihe von Sicherheitsrisiken mit sich, die es zu managen gilt. Am Umzugstag verwandelt sich das sonst geordnete Büro in eine Umgebung mit ungewohnten Gefahren: Menschen heben schwere Gegenstände, Rollwagen fahren durch Flure, Geräte werden ab- und angeschlossen, und Wege sind zeitweise mit Kisten verstellt. Um sowohl die Umzugshelfer als auch anwesende Mitarbeiter zu schützen, setzen Facility Manager strikte Sicherheitskontrollen für den Umzug durch.

Ein zentrales Mittel ist die Steuerung von Verkehrswegen in Fluren und Aufzügen. Oft bedeutet das, dass ein bestimmter Lastenaufzug exklusiv für den Umzug reserviert und zeitlich geplant genutzt wird, damit große Möbel und Kisten die Personenaufzüge nicht verstopfen. In Hochhäusern wird häufig ein Aufzug nur für den Möbeltransport genutzt und dessen Innenwände mit Schutzmatten ausgekleidet, um Beschädigungen zu vermeiden. Die Flurplanung kann beinhalten, bestimmte Routen für Umzugsbewegungen festzulegen – z.B. über Serviceflure oder Nebenausgänge –, um die Hauptwege für Mitarbeiter freizuhalten. Falls ein Umzug während der Arbeitszeit stattfindet (z.B. ein kleiner bereichsinterner Tausch, der nicht nach Feierabend möglich ist), werden möglicherweise Teile des Flurs zeitweilig abgesperrt. Deutliche Hinweise wie „Achtung, Umzug – bitte andere Wege nutzen“ informieren Mitarbeiter und leiten sie um die aktive Umzugstrecke herum. Auch eine gestaffelte Zeitplanung trägt zur Entzerrung bei: Anstatt dass auf allen Fluren gleichzeitig Kisten rollen, kann man z.B. Stockwerk für Stockwerk nacheinander umziehen oder in definierten Zeitslots, damit die Flure nicht überfüllt werden. Solche logistischen Maßnahmen sorgen dafür, dass Mitarbeiter, die nicht am Umzug beteiligt sind, sicher durch das Gebäude kommen und dass die Umzugshelfer effizient arbeiten können, ohne dass es zu Zusammenstößen oder Blockaden kommt.

Richtlinien für manuelles Heben und Tragen werden betont, um Verletzungen wie Zerrungen oder Verstauchungen vorzubeugen. Die Umzugshelfer (ob professionelle Möbelpacker oder interne Helfer) sollten in korrekter Hebetechnik geschult sein – aus den Beinen heben, nicht aus dem Rücken; Last dicht am Körper halten; nicht mit verdrehtem Oberkörper tragen. In Deutschland bestehen strenge Arbeitsschutzregeln (und BG-Vorschriften) für manuelles Handling von Lasten, was bedeutet, dass Büroumzüge als Tätigkeit mit Gefährdungsbeurteilung betrachtet werden. Meist gilt: Normale Büromitarbeiter sollen keine schweren Lasten heben; dafür sind Umzugsprofis oder Haustechniker zuständig. Wenn Mitarbeiter ihre Unterlagen selbst packen, erhalten sie klare Vorgaben, die Kisten nicht zu schwer zu beladen (damit sie für eine Person tragbar bleiben) und keinesfalls etwas alleine zu heben, was zu schwer oder sperrig ist – hier wird dann zu zweit gehoben oder ein Transportmittel genutzt. Übliche Hinweise sind z.B.: Tragehilfen wie Rollwagen für schwere Geräte nutzen, Handschuhe tragen bei Gegenständen mit scharfen Kanten (Metallgehäuse, Aktenschränke) zum Schutz vor Schnittverletzungen, und Kisten nicht zu hoch stapeln (um Umkippen zu vermeiden). Ein Umzugskoordinator stellt eventuell einen Sicherheitsbeauftragten ab, der darauf achtet und Helfer erinnert, in die Knie zu gehen beim Heben, sowie Pausen einzulegen, um Ermüdung vorzubeugen. Bei besonders schweren Teilen (Tresore, Kopierer) werden oft spezielle Hilfsmittel (Treppensteiger, Hubgeräte) eingesetzt. All diese Maßnahmen entsprechen dem Ziel, typische Umzugsverletzungen zu reduzieren – diese entstehen häufig durch falsches Heben oder Stolpern/Fallen.

Während des Umzugs ist es wichtig, vorübergehende Gefahren deutlich zu kennzeichnen und mit allen vor Ort zu kommunizieren. Dazu gehört, Bereiche mit Stolpergefahren abzusichern bzw. zu markieren, z.B. wo Kabel aus dem Boden gezogen wurden oder Bodenplatten offen sind, wenn im Hohlboden Netzwerkkabel umgesteckt werden. Wenn Bodenöffnungen offen sind, muss dieser Bereich abgesperrt werden. Warnschilder an Türen machen darauf aufmerksam, dass dahinter ein Umzug im Gange ist, damit niemand unvorsichtig eine Tür aufstößt in eine Gruppe tragender Personen. Der Fußboden muss möglichst frei gehalten werden – Kisten sollten nie Fluchtwege oder Durchgänge blockieren. Tatsächlich schreiben die Brandschutzvorschriften vor, dass auch während eines Umzugs Rettungswege in vorgeschriebener Breite (meist mind. 1 Meter) freibleiben müssen und Ausgänge nicht verstellt werden dürfen. Der Umzugsplan berücksichtigt das, indem z.B. keine vollen Kisten vor Notausgangstüren oder im Treppenhaus zwischengelagert werden. Wenn Rollwagen über Rampen oder Türschwellen bewegt werden, kann eine zweite Person als Einweiser fungieren, um Unfälle (wie einen kippenden Wagen) zu verhindern. Außerdem müssen Gebäudesysteme im Auge behalten werden: Mitunter werden Rauchmelder vorübergehend deaktiviert (in Abstimmung mit der Feuerwehr), falls viel Staub aufwirbelt oder oft Türen offenstehen – diese müssen danach natürlich unverzüglich wieder aktiviert werden. Alle Helfer sollten zudem nochmals über das Verhalten im Notfall instruiert sein, insbesondere wenn durch den Umzug selbst zusätzliche Risiken entstehen (z.B. keine Sprinklerköpfe behängen, Feuerlöscher zugänglich halten).

Nach dem physischen Umzug gibt es noch ein paar sicherheitsrelevante Schritte: Anpassung der Zutrittsrechte (Mitarbeiterkarten müssen ggf. für ihr neues Stockwerk freigeschaltet, alte Bereiche entzogen werden), Aktualisierung der Flucht- und Rettungspläne an den Wänden und der internen Alarmierungspläne, damit sie die neue Belegung widerspiegeln, sowie eine Unterweisung der umgezogenen Mitarbeiter über Notausgänge und Sammelplätze an ihrem neuen Standort. Gemäß deutschen Vorschriften müssen Flucht- und Rettungspläne (die in den Fluren aushängen) angepasst werden, sobald sich Raumaufteilungen oder Nutzungen wesentlich ändern. Beispielsweise muss, wenn eine Abteilung mit einem Brandschutzhelfer vom 3. in den 5. Stock zieht, der Plan entsprechend korrigiert werden. Diese Updates gewährleisten, dass im Notfall jeder zügig den richtigen Weg nach draußen findet und dass etwaige Räumungshelfer wissen, wer nun wo sitzt. Ebenso sinnvoll ist es, die umgezogenen Mitarbeiter kurz auf die Sicherheitseinrichtungen ihres neuen Bereichs hinzuweisen – etwa „Ihr nächster Notausgang ist jetzt links vom Aufzug“ oder „der Erste-Hilfe-Kasten hängt auf Ihrer neuen Etage beim Empfang“.

Durch Einhaltung all dieser Vorsichtsmaßnahmen minimieren Facility Manager die inhärenten Risiken eines Umzugs. Ein Umzug, der klar gesteuert, gut ausgeschildert und von geschultem Personal ausgeführt wird, verläuft sowohl effizient als auch sicher. Zusammengefasst gilt: Sicherheit geht vor Schnelligkeit – ein guter Umzugsplan berücksichtigt immer auch die erforderlichen Kontrollen (und etwas Pufferzeit), um Gegenstände sicher zu bewegen, die Anwesenden zu schützen und während des gesamten Prozesses die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zu gewährleisten.

Digitale Tools & IWMS-Integration

Die Technik bildet das Rückgrat des modernen Facility Management. Eine leistungsfähige digitale Tool-Landschaft ist entscheidend, um Flächen- und Umzugsmanagement in großen Büros effektiv zu gestalten. Die meisten Großunternehmen in Deutschland nutzen ein Integrated Workplace Management System (IWMS) oder vergleichbare CAFM-Software (Computer Aided Facility Management), die Flächendaten, Belegungsinfos, Umzugskoordination und Wartung in einer Plattform vereint.

Solche Tools stellen Module und Dashboards bereit, die auf Flächen- und Umzugsmanagement zugeschnitten sind:

  • Flächenmanagement-Module bieten eine zentrale Datenbank aller Gebäude, Etagen, Räume, Arbeitsplätze und ihrer Attribute. Meist gibt es interaktive Grundriss-Anzeigen, in denen Facility Manager einen visuellen Plan jeder Etage sehen können, oftmals farbcodiert nach Abteilungen oder Belegungsstatus. Das erleichtert die Umzugs- oder Umplanungsplanung, da man auf einen Blick erkennt, wer wo sitzt und wo es freie Kapazitäten gibt. Beispielsweise verfügt Archibus (ein gängiges IWMS) über die mobile App „Space Book“, die es dem Facility-Team erlaubt, wichtige Gebäudedaten und Grundrisszeichnungen auf mobilen Geräten abzurufen. Darin kann man sich auch freie Büros hervorheben lassen. Mit solchen Tools lassen sich schnell ein Block freier Schreibtische identifizieren, um etwa ein neues Team unterzubringen, oder sehen, ob eine bestimmte Abteilung ihre Sollfläche überschreitet.

  • Umzugsmanagement-Dashboards machen den gesamten Relocation-Prozess übersichtlich. Anstatt Umzüge mit Excel-Tabellen und E-Mails zu koordinieren, bietet das IWMS-Umzugsmodul einen Workflow, über den Umzüge angefordert, freigegeben, geplant und verfolgt werden können. Es deckt das „große Bild“ ab (Makro-Ebene: Planung mehrerer Projektzüge oder Bereichsverlegungen) und die Details (Mikro-Ebene: einzelne Aufgaben wie „IT stellt PC für Frau Müller am neuen Platz wieder bereit“). Das System kann Kollaboration unterstützen, z.B. automatische Benachrichtigungen an Beteiligte senden oder Umzugsdokumente (Belegungspläne, Umzugsetiketten) generieren. Dadurch wird aus dem vorher oft manuell-koordinationsintensiven Prozess ein gesteuerter, nachvollziehbarer Ablauf. Ein gutes Dashboard zeigt alle anstehenden Umzüge mit Status, Verantwortlichen und eventuellen Problemen an. Es fungiert quasi als Projektmanagement-Tool für interne Moves, sodass nichts vergessen geht. Wenn das IWMS mit Personal- oder IT-Systemen verknüpft ist, können bestimmte Abläufe automatisiert werden (z.B. wird beim Umzug einer Person deren Telefonnummer im System aktualisiert, oder ein Ticket für die IT erstellt, den PC umzustecken). Der Vorteil ist eine effizientere, fehlerärmere Umzugsabwicklung – der Software-Anbieter Archibus erwähnt, dass ein „automatisierter, kollaborativer Prozess“ für Umzüge „die Durchführung des gesamten Umzugsprojekts erleichtert und die umzugsbedingten Ausfallzeiten reduziert“. Zudem werden Daten gesammelt, wie Umzüge verlaufen, was in Kennzahlen wie durchschnittlicher Umzugsdauer oder -kosten einfließt.

  • Belegungs- und Nutzungsanalysen werden durch digitale Tools erheblich verbessert. Sensoren und Buchungssysteme liefern Echtzeitdaten in Dashboards, die die aktuelle Belegung von Schreibtischen, Meetingräumen etc. zeigen. Einige Systeme bieten Live-„Heatmaps“ der Belegung oder historische Auslastungstrends. Beispielsweise könnte ein Analytics-Dashboard anzeigen, dass eine bestimmte Etage im Schnitt zu 50% belegt ist, mit Spitzen am Dienstag/Mittwoch, und dass 20% der reservierten Schreibtische nicht genutzt wurden (No-Shows). Diese Einblicke ermöglichen ein kontinuierliches Optimieren (z.B. Umwandlung einiger wenig genutzter Schreibtische in Kollaborationsflächen). Das IWMS kann Reports generieren zu „zeitlichen Trends von Belegung und Leerstand“ und Unterauslastungen visuell hervorheben. Es berechnet auch Kennwerte wie Fläche pro Arbeitsplatz oder pro Mitarbeiter, was für strategische Entscheidungen (Miete verlängern? Fläche abgeben?) wichtig ist.

  • Mitarbeiter-orientierte Tools sind Teil des digitalen Ökosystems. Viele Unternehmen stellen Mobile Apps oder Portale für Mitarbeiter bereit, die Services im Büro bieten. Darüber können Mitarbeiter Schreibtische oder Räume buchen, Facility-Meldungen aufgeben oder sich im Gebäude zurechtfinden. Besonders praktisch in großen Komplexen ist das Wayfinding – einige Systeme ermöglichen QR-code-basiertes Wayfinding, bei dem ein Mitarbeiter z.B. einen QR-Code im Empfangsbereich scannt und daraufhin eine Wegbeschreibung auf dem Handy erhält, um einen bestimmten Besprechungsraum oder Kollegenarbeitsplatz zu finden. Cisco Spaces bietet etwa eine Indoor-Navigation, bei der „durch das Scannen eines QR-Codes die Nutzer eine Schritt-für-Schritt-Navigation auf dem Smartphone erhalten“. Das ist speziell nach Umzügen oder einer Umstrukturierung hilfreich, wenn viele nicht wissen, wo jetzt welches Team sitzt. Auch digitale Beschilderungen oder Infokioske – oftmals mit dem IWMS verknüpft – bieten interaktive Gebäudepläne oder Mitarbeiterverzeichnisse (unter Beachtung des Datenschutzes). Flexopus z.B. ermöglicht datenschutzfreundliche Einstellungen, sodass in der Buchungs-App nicht der volle Name sichtbar sein muss – ein Aspekt, der gerade in Deutschland (Stichwort DSGVO) wichtig ist, wenn Arbeitsplatzinformationen digital bereitgestellt werden.

  • Integration ist ein Kernmerkmal von IWMS-Lösungen: Diese Systeme werden oft mit anderen Unternehmenssystemen verknüpft. Die Kopplung mit HR-Daten etwa sorgt dafür, dass beim Onboarding oder Offboarding von Mitarbeitern automatisch die Flächenbelegung aktualisiert wird (neuer Mitarbeiter braucht Platz; ausscheidender Mitarbeiter gibt Platz frei). Die Integration mit Zugangskontrollsystemen ermöglicht, Belegungsdaten gegen Zutrittsdaten abzugleichen und erhöht damit die Datenqualität der Belegungsangaben. So kann man z.B. sehen, ob laut System 100 Leute im Büro sein sollten, aber nur 80 ihre Karte genutzt haben – was auf Unstimmigkeiten oder No-Shows hinweist. Ein integriertes System hilft auch beim Ermitteln von Kostenkennzahlen – da Flächendaten mit Finanzdaten (Miete, Betriebskosten etc.) verknüpft sind, kann man Kennziffern wie Raumkosten pro Mitarbeiter einfach herausziehen. Wenn z.B. ein Büro pro Jahr 1 Mio. € kostet und von 200 Mitarbeitern genutzt wird, liegen die Kosten pro Mitarbeiter bei 5 Tsd. €; das lässt sich mit früheren Werten vergleichen, um Effizienzgewinne durch z.B. Desk-Sharing zu quantifizieren. Viele Dashboards zeigen solche Kennzahlen in Echtzeit an.

  • Analytics und Reporting-Funktionen verwandeln Rohdaten in Erkenntnisse. Facility Manager definieren KPI-Dashboards, die z.B. aktuelle Belegung vs. Kapazität, Anzahl offener Tickets, durchschnittliche Erledigungszeit von Umzugstickets, Flächenkosten pro m², etc. anzeigen. Diese lassen sich mit dem Management teilen, um die Leistung der Workplace-Services transparent zu machen. Ein großer Vorteil einer digitalen Plattform ist die Transparenz – alle Stakeholder (Facility, Finance, Geschäftsleitung, sogar die Mitarbeiter über Self-Service-Ansichten) können auf konsistente Zahlen und Status zugreifen. Berichte zu Leerstand, Umzugsdurchlaufzeiten, Churn Rate, Kosten pro Umzug sind auf Knopfdruck verfügbar. Beispielsweise kann man sehen, dass ein interner Mitarbeiterumzug tatsächlich im Schnitt 200–300 $ kostet (ca. 180–270 €), und anhand von Dashboards strategisch prüfen, wie sich dieser Wert vielleicht senken lässt (durch Zusammenlegung von Umzügen, Vermeidung externer Lagerkosten etc.).

Datengetriebene Effizienz und Integration in die Business Intelligence

Zusammenfassend ermöglicht der digitale Werkzeugkasten – meist rund um ein IWMS zentriert – ein datengetriebenes, proaktives Management der Arbeitsumgebung. Er ersetzt Bauchgefühl durch konkrete Nutzungsdaten, manuelle Koordination durch automatisierte Workflows und liefert die Kennzahlen, um Erfolge zu messen. Deutsche Unternehmen, bekannt für Ingenieurskunst und Effizienz, schätzen solche Systeme besonders, um sicherzustellen, dass ihre teuren Büroimmobilien optimal genutzt werden und Änderungen (wie Umzüge) mit minimaler Reibung vollzogen werden können. Zudem macht die Verknüpfung von Facility-Daten mit dem allgemeinen Unternehmens-Controlling das Workplace Management zu einem Teil der Business Intelligence – die Führung kann erkennen, wie sich Arbeitsplatzänderungen auf Produktivität, Kosten und Mitarbeiterzufriedenheit auswirken, und somit fundiertere Entscheidungen über das Immobilienportfolio treffen.

Service-Level-Agreements (SLAs) & KPIs

Um dauerhaft hohe Leistungsstandards im Facility Management zu gewährleisten, definieren Unternehmen oft Service-Level-Agreements (SLAs) und verfolgen Key Performance Indicators (KPIs) im Bereich Flächen- und Umzugsmanagement. SLAs sind im Grunde Leistungsversprechen oder -ziele, die in diesem Kontext entweder für die interne FM-Abteilung oder für ausgelagerte Dienstleister (z.B. Umzugsunternehmen, Gebäudeservice) gelten. Durch klare SLAs wird Verantwortung festgeschrieben – es werden Erwartungen definiert, wie schnell und in welcher Qualität Arbeitsplatzänderungen umgesetzt werden.

Für Umzüge und Relocations könnten typische SLAs beinhalten: Termintreue (z.B. „90% aller internen Umzüge erfolgen am oder vor dem zugesagten Datum“), minimale Betriebsstörungen (z.B. „kein Umzug verursacht einen IT-Ausfall von mehr als 30 Minuten je Mitarbeiter“) und Zufriedenheit (z.B. „Durchschnittliche Zufriedenheitsbewertung der Mitarbeiter nach Umzug mindestens 4 von 5 Punkten“). So könnte das Unternehmen z.B. nach einem Großumzug alle betroffenen Mitarbeiter befragen, ob ihr Umzug gut organisiert war und der neue Arbeitsplatz einsatzbereit – damit misst man den Erfolg des Umzugsprozesses aus Anwendersicht. Bleiben solche Zufriedenheitswerte unter dem SLA-Ziel, würde die FM-Abteilung nachsteuern (vielleicht durch bessere Kommunikation vor dem Umzug oder mehr Unterstützung beim Einrichten). Ein SLA hinsichtlich Betriebsunterbrechungen könnte auch messen, wie viele Zwischenfälle ein Umzug verursacht – idealerweise strebt man Null an, z.B. kein verlorenes Equipment, keine unerledigten Anschlussarbeiten bis zum nächsten Arbeitstag. Auch beauftragte Dienstleister (Möbelspediteure, IT-Dienstleister) werden häufig vertraglich an SLAs gebunden, etwa dass der physische Umzug innerhalb eines Wochenendes abgeschlossen ist und eventuell entstandene Schäden innerhalb von 48 Stunden behoben werden.

Für Flächenmanagement im laufenden Betrieb drehen sich wichtige KPIs um Datenqualität, Effizienz und Kosten. Eine zentrale Kennzahl ist die Belegungsdaten-Genauigkeit – also wie aktuell und korrekt das belegungsplanerische Abbild der Realität ist. Viele Organisationen führen regelmäßige Flächenbegehungen oder Abgleiche durch, um sicherzustellen, dass die im System eingetragenen Sitzplätze und Nutzer der Wirklichkeit entsprechen. Man strebt hier oft nahezu 100% Genauigkeit an, da dies für Planungen und für den Arbeitsschutz (korrekte Personenzahlen pro Raum) essenziell ist. Eine andere wichtige KPI ist die Flächenausnutzungsrate (Occupancy Rate) bzw. Flächenproduktivität: Sie misst, wie gut die vorhandene Fläche genutzt wird. Wenn beispielsweise ein Gebäude durchschnittlich nur 60% belegt ist und auch zu Spitzenzeiten nicht über 80% kommt, deutet das auf ungenutztes Potenzial hin – man könnte Flächen reduzieren oder externen Firmen temporär überlassen. Umgekehrt, wenn Spitzen regelmäßig 95% erreichen, droht Überfüllung; die Kennzahl würde signalisieren, dass zusätzliche Fläche oder ein besseres Flächenkonzept erforderlich ist.

Flächenkosten pro Mitarbeiter (bzw. pro Arbeitsplatz) sind ebenfalls eine zentrale Effizienz-KPI. Diese lässt sich als jährliche Immobilienkosten geteilt durch die Anzahl der Nutzer berechnen. Deutsche Unternehmen betrachten gerne die Gesamt-FM-Kosten pro Flächenheit oder pro Mitarbeiter, um die Wirtschaftlichkeit zu beurteilen. Eine ähnliche Kennzahl ist Kosten pro m² – die Betriebskosten pro Quadratmeter Bürofläche. Beide helfen, Standorte miteinander oder mit Benchmarks zu vergleichen. Wenn z.B. die Kosten pro Mitarbeiter durch Einführung von Hybridarbeit sinken (weil weniger Fläche benötigt wird), lässt sich das gut quantifizieren.

Ticket-bezogene Kennzahlen sind relevant für den betrieblichen Service-Aspekt des Facility Managements. Hier geht es um Dinge wie Bearbeitungszeiten von Arbeitsaufträgen oder Erfüllungsquoten im Rahmen von SLAs. Beispielsweise könnte gemessen werden, wie schnell Störungsmeldungen (Kaputte Leuchte, Klimaanlage einstellen etc.) im Durchschnitt behoben werden. Ein SLA mag vorgeben, 95% aller Facility-Tickets innerhalb von 48 Stunden zu erledigen, und KPI-Tracking zeigt dann an, ob das eingehalten wird. Viele CAFM-Systeme liefern Berichte zur „Anzahl der Serviceanfragen“ und „Reaktionszeit auf Instandhaltungsprobleme“. Ein konkretes Beispiel: Nach einem Umzug geben Mitarbeiter vielleicht einige Tickets auf, z.B. „Mein Bürostuhl fehlt“ oder „Monitor zeigt nichts an“. Das FM-Team würde eine Kennzahl haben, diese Umzugstickets binnen eines Werktages zu schließen. Werden diese Ziele erreicht, spiegelt das einen guten Service-Level wider; Abweichungen würden angezeigt und zur Verbesserung genutzt.

Belegungs- und Nutzungs-KPIs können auch fortgeschrittenere Analysen umfassen, z.B. Spitzenlast vs. durchschnittliche Nutzung (Balance der Nutzung über die Woche), Mitarbeiter-zu-Schreibtisch-Verhältnis (Desk-Sharing-Quote) oder Anteil Flächenart (wie viel Prozent der Fläche sind Kollaborationsbereiche vs. Einzelarbeitsplätze und entspricht das dem Bedarf). Manche Organisationen haben Ziele, die Desk-Sharing-Quote zu erhöhen oder eine bestimmte Quote an flexibler Fläche vorzuhalten.

Auch qualitative Aspekte wie Mitarbeiterzufriedenheit mit der Arbeitsumgebung werden zunehmend als KPI betrachtet. Über regelmäßig durchgeführte Mitarbeiterbefragungen können Kennzahlen wie der Workplace Satisfaction Index ermittelt werden, die wiederum ins Facility Management zurückspielen. Diese Werte sind sowohl für das Facility Team als auch für HR relevant, um sicherzustellen, dass die Arbeitsumgebung attraktiv und unterstützend ist. Wenn z.B. die Zufriedenheit mit Lärmpegel oder Klimatisierung schlecht ausfällt, ist das ein klarer Hinweis zur Nachjustierung. KPIs könnten hier sein: „% der Mitarbeiter, die ihren Arbeitsplatz als gut oder sehr gut bewerten“ oder auch Unterkategorien wie Ergonomiezufriedenheit, Zufriedenheit mit Sauberkeit, etc. Im hybriden Kontext könnte man sogar Büro-Nutzungsbereitschaft messen – also wie oft Mitarbeiter ins Büro kommen vs. remote bleiben – als indirekten Indikator dafür, ob das Büro genügend Mehrwert bietet.

Zuletzt ist Transparenz im Reporting ein wichtiger Grundsatz: Alle diese Kennzahlen und SLA-Erfüllungsgrade werden typischerweise in Form von Dashboards aufbereitet, die der Geschäftsleitung und anderen Stakeholdern zugänglich sind. Viele Unternehmen führen quartalsweise Business Reviews durch, in denen auch Kennzahlen zum Arbeitsplatzmanagement präsentiert werden. Durch die Verknüpfung des IWMS/CAFM mit Reporting-Tools oder Business-Intelligence-Systemen können FM-Teams Echtzeit-Dashboards zeigen, etwa zur Flächenauslastung, zu Kosten oder Service-Levels. Diese Transparenz schafft Vertrauen und hilft, Investitionen zu begründen – wenn das Dashboard z.B. zeigt, dass die Belegungsgenauigkeit bei 98% liegt und die Flächenkosten pro Kopf nach einer Umstrukturierung um 15% gesunken sind, verdeutlicht das den Mehrwert der getroffenen Maßnahmen. Ebenso machen solche Berichte Probleme schnell sichtbar: Falls z.B. die SLA-Einhaltung in einem Bereich nachlässt (etwa sind die durchschnittlichen Umzugsdurchlaufzeiten gestiegen), kann man das klar erkennen und gegensteuern.

Zusammengefasst übersetzen SLAs und KPIs die Kunst des Facility Managements in messbare Größen. Sie setzen klare Erwartungen (wie etwa die Servicequalität und Effizienz) und liefern einen Rückkopplungsmechanismus, um kontinuierliche Verbesserungen voranzutreiben. Im Kontext deutscher Büros – wo Präzision und Verlässlichkeit groß geschrieben werden – sorgt das Tracking dieser Kenngrößen dafür, dass Arbeitsplatzwechsel und das laufende Flächenmanagement nicht nur operativ den Bedarf erfüllen, sondern dies auch nachweislich effektiv und regelkonform tun. Durch das regelmäßige Überprüfen der SLA-Reports und der KPI-Trends können Unternehmen die Performance ihrer Arbeitsumgebung mit den übergeordneten Geschäftsziele in Einklang bringen – sei es Kostensenkung, Nachhaltigkeit oder Mitarbeiterzufriedenheit – und bei Abweichungen schnell gegensteuern.